Museum: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. November 2016, 19:50 Uhr

Lese- und Geselligkeitsverein »Museum«.

Als Vorläufer des »Museums« kann das »Lektüre- Kabinett« angesehen werden, das L. →Hübner 1784 eröffnet hatte. Ziel war, durch die Haltung in- und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften einen Mittelpunkt aufgeklärten Diskurses zu schaffen. Dem Hübnerschen Leseverein war jedoch nur ein kurzer Bestand beschieden. 1810 entstand aus der Vereinigung der »Musikalischen Gesellschaft« und einem Lese-Institut, welches der Arzt J. S. →d’Outrepont gegründet hatte, der Geselligkeits- und Leseverein »Museum«. Bildung durch Lektüre, Konversation, Musik und geselliges Vergnügen wurden als Vereinszwecke ausgewiesen. Das »Museum« entwickelte sich durch die Veranstaltung von Redouten, Bällen und Konzerten zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der gehobenen Salzburger Schichten in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Besonderes Anliegen war im Vormärz die Armenpflege. So geht die Gründung einer freiwilligen Arbeitsanstalt für Arbeitslose auf eine Initiative des »Museums« zurück. Aber auch um die Errichtung des Mozartdenkmals 1842 machte sich der Verein verdient. Auch wenn der aufklärerische Impetus allmählich verlorenging, leistete das »Museum« einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung bürgerlicher Öffentlichkeit und Identität. Nach der Jahrhundertmitte verlor das »Museum« ständig an Bedeutung. 1854 spaltete sich das »Handels-Casino« ab. 1872 löste sich das »Museum« auf.

Literatur:

  • Th. Weidenholzer: Bürgerliche Geselligkeit und Formen der Öffentlichkeit in Salzburg 1780-1820. In: R. Hoffmann (Hg.): Bürger zwischen Tradition und Modernität, Wien-Köln-Weimar 1997, S. 53 ff.
  • H. Haas: Salzburger Vereinskultur im Hochliberalismus. In: Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, FS. 700 Jahre Stadtrecht von Salzburg, Salzburg 1987, S. 174 ff.
  • F. Martin: Die Museums-Gesellschaft. In: MGSLK 75, 1935, S. 199 ff.

Th.W.