Loretokindl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. November 2016, 20:41 Uhr

Loretokindl.

Das Original, eine 10 cm hohe Elfenbeinfigur des stehenden Jesusknaben mit Kreuz und Szepter, Typus des »Lauretanischen Gnadenprinzen«, hatte die Nonne Mutter Euphrasia Silberrath im elsässischen Kloster Ensisheim um 1620 als Geschenk erhalten. Sie überließ es zeitweilig dem schwäbischen Kapuzinerpater Chrysostomus Schenk von Castell, der es 1652 nach Salzburg brachte. 1662 hinterließ es die Nonne dem Salzburger Loreto-Kloster der Kapuzinerinnen. 1731 wurde dem Gnadenbild, ein Altar errichtet (1944 bombardiert). 1752,mit dem Jubiläum der 100-jährigen Anwesenheit, nahm die Verehrung weiter zu und wurde in der Folge durch das Mirakelbuch von 1754 (2. Aufl. 1764) gefördert. Heute steht das L. am Anbetungsaltar (1947) der bis heute bedeutsamen Wallfahrtskirche (→Wallfahrt), die Mutter Oberin erteilt täglich den Segen mit dem Gnadenbild, und Wallfahrer nehmen »angerührte« Nachbildungen des Hemdes und der Windeln als Fraisenamulette mit. Vorwiegend aus →Wachs gearbeitete Nachbildungen und Variationen des Originals aus dem 18. und 19. Jh. sowie »Spickelbildchen« aus dem 19. Jh., auf denen das Kleid des L. nach den liturgischen Farben aufgeklebt war.

Literatur:

  • N. Gockerell: Il Bambino Gesù. Italienische Jesuskindfiguren aus drei Jahrhunderten, Bayer. Nationalmuseum München 1997, S. 42 f.
  • J. Neuhardt: Wallfahrten im Erzbistum Salzburg. München-Zürich 1982, S. 54 ff.
  • Gustav Gugitz: Österr. Gnadenstätten in Kult und Brauch. Bd. OÖ. und Salzburg (5), Wien 1958, S. 195-197.

U.K.