Möbel: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. November 2016, 06:14 Uhr

Möbel.

Älteste Handwerksordnung der Salzburger Tischler 1561; Schutzpatrone: Philippus und Jakobus. Der erste namentlich genannte Tischler Salzburgs ist Velbert Partl (1407). Die →Pistator-Werkstatt war im Lungau im 15. Jh. tätig. Das M.-Handwerk ist im 15. und 16. Jh. in Salzburg bedeutend, was die Nennung von 27 Tischlern zwischen 1443 und 1528 wie auch die kostbare und kunstvolle Ausstattung der →Festung Hohensalzburg bezeugen. Um 1600 Hochblüte der M.-Kunst (Kassettendecken des →Residenz-Neugebäudes und intarsierte und geschnitzte Hallenschränke). Der erste Hoftischlermeister wird unter Eb. →Markus Sittikus genannt: Simon Claner (Klaner). Zugehörige Tischlernamen sind vorwiegend nach kirchlichen Einrichtungsgegenständen zu identifizieren, nach Sakristeieinrichtungen oder Altären. Balthasar Kölbl leitete um 1690 die führende Werkstatt und arbeitete als Hoftischler für die eb. Fürstenresidenz. Gestühl und Kästen im →Dom von Kölbl oder seinem Zeitgenossen Lorenz Windpichler, der auch für →St. Peter arbeitete (Garnitur 1706). Von ihm könnte auch das fast vollständig erhaltene Ensemble der Vitrineneinrichtung der Kunst- und Wunderkammer (→Dommuseum) stammen. Die zentrale Figur der Tischlerkunst im Salzburg des 18. Jh.s war S. Th. →Baldauf; seine Spezialitäten sind die Intarsie, die Boulletechnik und feinste Schnitzerei. Während der Rokokostil in der Hauptstadt nicht Fuß fasste, brachten vor allem Pinzgau und Lungau zarte Zirbenholz- M. (→Bauernmöbel) in charakteristischer Ausprägung hervor. Klassizistische Salzburger M. stammen von Franz Rödl, auch von M. →Wessiken (Ausstattung eb. Hofapotheke, um 1760). Ein letzter Höhepunkt der Salzburger M.-Kunst zeigte sich mit der neogotischen Ausstattung von Schloß →Anif durch J. →Wessiken.

Literatur:

  • R. Oberhofer, A. Hahnl: Ein ehrsames Handwerk
  • der Tischler zu Salzburg. Salzburg 1978.

Ch.S.