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Papiererzeugung.
Jakob und Sebastian Stallegker von Reutlingen gründeten 1534 in Lengfelden bei Salzburg die erste Papiermühle, die im Besitz der Familien Sichlschmied, Wurm, Wörz (ab 1629), Pfleghardt, Hofmann (ab 1700) und Rauchenbichler (ab 1852) bis 1879 bestand. Wasserzeichen: Doppelschildchen mit P. und B., später: Doppelschildchen, von gotischem P überhöht; ab 1552 Sichel, Mondsichel oder ein bzw. drei Sterne, ab. 1629 Wilder Mann; allesamt in der Folgezeit teils in Kombinationen beibehalten, ermöglichen sie durch beigefügte Initialen oder Gegenmarken der Besitzer bzw. Papiermeister ziemlich genaue Datierungen 1629-1700: TW, MP, FW, IW; ab 1700: HR; ab ca. 1723: ISH; ab 1754: AFH. In letzter Zeit gelangen dadurch der Musik- und Kunstgeschichte teils spektakuläre Neudatierungen von Quellen (→Benevoli, →Biber, W. A. →Mozart, →Solari). 1536 gründete Jakob Stallegker eine zweite Papiermühle in Mülln, die schon 1552 eingestellt wurde. Blasius Uebrer gründete 1549 eine dritte Papiermühle in Rott/Saalach, Gem. Siezenheim, die 1583 von Wurm erworben, jedoch 1600 eingestellt wurde (Wasserzeichen: Reichsapfel mit Gegenmarken). Wenzel Nitsch gründete 1799 eine Papiermühle in Pfarrwerfen, die 1806 eingestellt wurde (verschiedene Wasserzeichen gleichzeitig: oval mit Anker, Posthorn und W. H., Posthorn mit »Honig«, »Werfen«, »M. Gradinger«). 1891 entstand die Halleiner Papierfabrik, die, unter wechselnden Besitzern, bis heute besteht. Eine umfassende Darstellung der historischen Papiermühlen Salzburgs steht noch aus.
Literatur:
- W. A.Mozart. Neue Ausgabe sämtl.Werke, X/31/Abt. 2, Wasserzeichen-Katalog, hg. A. Tyson.
- F. Pirckmayer: Archivalien im SLA.
- F. Martin: Quellen zur Geschichte des Salzburger Kunsthandwerks. In: Altes Kunsthandwerk, 1927, S. 72.
Ch.S.