Richard Strauss: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Strauss, Richard Georg''', * München 11. 6. 1864, † Garmisch-Partenkirchen 8. 9. 1949, Komponist und Dirigent. Schüler von Benno Walter und Friedrich W…“)
(kein Unterschied)

Version vom 14. November 2016, 08:41 Uhr

Strauss, Richard Georg, * München 11. 6. 1864, † Garmisch-Partenkirchen 8. 9. 1949, Komponist und Dirigent.

Schüler von Benno Walter und Friedrich Wilhelm Meyer. Von Hans v. Bülow gefördert, wurde er Dirigent der Münchner Hofoper, 1908 GMD in Berlin. 1919-24 war er gemeinsam mit Franz Schalk Leiter der Wiener Staatsoper und bis 1933 auch Dirigent des Leipziger Gewandhausorchesters. Danach wirkte er als freischaffender Komponist und Gastdirigent. Seine Hauptschaffensgebiete als Komponist waren Oper, Lied und Sinfonische Dichtung, in der er je nach der Thematik eine Form der »absoluten Musik« programmatisch abwandelte.

S. war mit den Salzburger →Festspielen von den ersten Anfängen an verbunden. Bereits 1906 dirigierte er ein Festkonzert zum 150. Geburtstag W. A. →Mozarts, ab 1916 gehörte er neben M. →Reinhardt und Franz Schalk dem Kunstrat der Salzburger Festspielhausgemeinde an, deren Präsidentschaft er 1917 übernahm. Er setzte sich tatkräftig für die Festspielidee ein, die 1922 durch die Grundsteinlegung für ein →Festspielhaus in →Hellbrunn besonderen Auftrieb erfuhr.

In diesem Jahr fanden auch die ersten Aufführungen der drei Da-Ponte-Opern Mozarts sowie der »Entführung aus dem Serail« statt, die von S. und Schalk dirigiert wurden. In den Jahren 1926, 1932 und 1933 dirigierte S. in Salzburg »Don Giovanni« und »Così fan tutte«, dazu 1926 als erste seiner eigenen Opern »Ariadne auf Naxos«. 1929 folgte mit dem »Rosenkavalier« seine in Salzburg meistgespielte Oper. Dirigent war C. →Krauss, die Besetzung (Lotte Lehmann als Marschallin, R. →Mayr als Ochs, Vera Schwarz als Octavian) zählte zu den Höhepunkten der Vorkriegsära der Salzburger Festspiele.

Nicht zuletzt auch durch die enge Zusammenarbeit mit den Dichtern H. v. →Hofmannsthal und S. →Zweig wurde Salzburg in der Folge neben München und Wien zu einer der wichtigsten Aufführungsstätten des S.’schen Œuvres. 1932 folgte »Die Frau ohne Schatten«, 1933 »Die ägyptische Helena«, 1934 »Elektra«. 1939 dirigierte Rudolf Moralt »Der Bürger als Edelmann«, 1952 wurde »Arabella« erstmals in den Spielplan aufgenommen, 1952 folgte »Die Liebe der Danae«, 1959 unter der Leitung von K. →Böhm »Die schweigsame Frau«. Die Sinfonischen Dichtungen bildeten gleichfalls einen wichtigen Bestandteil der Salzburger Programme, wobei auffällt, daß S. selbst seine eigenen Kompositionen relativ selten dirigierte. Unter den bedeutenden Festspieldirigenten der Nachkriegszeit hat sich vor allem K. Böhm besondere Verdienste als S.-Interpret erworben. Auch bei der Eröffnung des neuen Großen →Festspielhauses 1960 stand S. im Mittelpunkt: mit dem als Filmdokument erhaltenen »Rosenkavalier« unter H. v. →Karajan.

Literatur:

  • G. Jaaks, A. W. Jahnke (Hg.): R. S. 1864-1949. Mainz 1980.
  • K. Böhm: Begegnungen mit R. St. Wien 1964.
  • F. Hadamowsky (Hg.): R. St. und Salzburg. Salzburg 1964.
  • E. Zabrsa: Die Opern von R. St. bei den Salzburger Festspielen. Diss. Wien 1963.

J.F.