Tresterer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. November 2016, 11:29 Uhr
Tresterer, Unkener und Stuhlfeldener Sonderformen der Faschingsläufer, die ebenfalls, weil in Salzburg bereits im 18. Jh. die Bezeichnung B/Percht (→Perchten) mit Maske gleichbedeutend war, als Gattung der Schönperchten gelten.
Die Bezeichnung (trestern = Stampfen, Treten, Trauben maischen) kennzeichnet den stampfenden, schleifenden Schritt und die rhythmischen Sprünge des charakteristischen Tanzes, der seinen Rhythmus aus Stampfschritten und Händeklatschen entwickelt. Die Stuhlfeldener T. (Wiedereinführung 1963) wie die aus ihnen entstandenen Tresterer des Vereines »Jung-Alpenland« tragen rot-weiße enge Brokatkostüme im Charakter des venezianischen Rokoko, dazu ein Schmucktaschentuch in der Hand, ihre Kopfbedeckung sind »Gainzel«, flache kleine Strohhüte, mit 20-30 cm hoch aufragenden weißen Hahnenfedern und wippenden, das Gesicht verdeckenden, langen bunten Bändern. Die Unkener T. (Wiedereinführung 1911/12) tragen Bundhosen, weiße Hemden, Männergürtel und dunkle Hüte mit Goldflittern, Seidenblumen, Myrten und Bandrosetten. Aus der Wiederbelebungszeit stammen offenbar die Musikbegleitung und die Schuhplattlerelemente der Unkener T. Lange hat sich die falsche NS-Zeit-Bewertung als germanischer Männerbund- und Erntekulttanz erhalten. Vor 1900 Auftritte im Fasching in Wirtshaus- und Wohnstuben, seit der Wiederbelebung 1900 am Vorabend des Dreikönigstages (wie Silvester ein Weihnachts- und Faschingstag), heute auch zu Volkskulturfesten u. ä. Außerösterr. Vergleichsbeispiele seit dem 16. Jh., Salzburger Quellen seit dem 18. Jh.
Literatur:
- U. Kammerhofer: Perchtenlaufen zwischen Mythos und Karneval. Die Unkener Tresterer und Stelzenläufer, in: SV 1, 1998.
- K. Horak: Volkstänze aus Unken im Lande Salzburg. In: Jb. d. Österr. Volksliedwerkes 6, Wien 1957, S. 61-72.
U.K.