Universitätsbibliothek: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. November 2016, 10:32 Uhr

Universitätsbibliothek. Die Bibl. der alten Benediktiner- →Univ. erfuhr ihre eigentliche Gründung unter dem Rektor Alphons Stadelmayr durch den Ankauf der Christoph-Besold-Bibl.

1649 und die Einrichtung eines eigenen Bibl.- Saals sowie die Verordnung über die Ablieferung von Pflichtexemplaren 1658. Die durch Dotationen und Nachlässe auf 12.000 Bände angewachsene UB. übersiedelte 1793 in den neuen Hofstallgassentrakt des Univ.- Gebäudes, wo sie sich heute noch befindet, und wurde der öffentlichen Benützung zugänglich gemacht. Im Zuge der Säkularisierung des Erzstifts gingen 1807 die Bestände der ehem. eb. Hofbibl. an die UB., darunter wertvolle Handschriften, Drucke und Graphiken aus dem Besitz der Eb. Bernhard von Rohr, →Wolf Dietrich, →Markus Sittikus und Max Gandolf. Für diese Neuzugänge wurde der kleine Theatersaal der Univ., die heutige Bibliotheksaula, adaptiert. Die Säkularisierungswelle Anfang des 19. Jh.s brachte außerdem Zugänge aus dem Stift Berchtesgaden, dem Bistum Chiemsee (mit der Bibl. des Bernhard von Kraiburg), des Kajetaner- (Theatiner-)Klosters und der Augustinerklöster Salzburg-Mülln, Hallein und Tittmoning.

Mit der Auflösung der Univ. 1810 erhielt die UB. den Status einer Lyzealbibl., den sie beibehielt, bis sie 1926 zur »Salzburger Studienbibliothek « wurde. Diese gewann nach einer Zeit der Stagnation vor allem durch die Bestrebungen zur Wiedererrichtung der Univ. seit Ende des 19. Jh.s an Bedeutung. Wertvollen Zuwachs brachte die Stiftung der H. →Bahr-Bibl. 1932.

Seit der Wiederbegründung der Univ. 1962 ist die Studienbibl. wieder UB.; gleichzeitig hat sie auch die Funktion einer Landesbibl. Um dem modernen Standard zu entsprechen, wurden von 1972 bis 1982 umfassende Adaptierungsarbeiten durchgeführt; so wurde in drei Kellergeschossen Speicherraum für 1,2 Mio. Bände geschaffen. Die UB (Hauptbibl. und dezentrale Bibl.) umfasst derzeit ca. 2 Mill. Bände, dazu auch neue Medien (Disketten, Mikrofilme, CD-ROMs etc.) Die Sondersammlungen umfassen ca. 1100 Hs., 4123 Wiegen- und Frühdrucke und 2000 Handzeichnungen. Den Benützern stehen in zwei allgemeinen Lesesälen, einem Zeitschriftenlesesaal und einem Speziallesesaal 200 Leseplätze zur Verfügung; die Benützung ist auch für Nichtstudierende kostenlos. 1986 wurde ein EDV-unterstütztes Entlehnsystem eingeführt, für Literatursuche steht eine EDV--Informationsvermittlungsstelle zur Verfügung, ebenfalls 1986wurde als erste dezentrale Abteilung die naturwissenschaftliche Fakultätsbibl. in Freisaal eröffnet, der 1989 die Fachbibl. für Gesellschaftswissenschaften und 1992 die Fakultätsbibl. für Rechtswissenschaften folgten. Die Kataloge der Salzburger UB sind über die Online-Kataloge des österreichischen Bibliotheksverbundes im Internet abrufbar.

Literatur:

  • A. Jungreithmayr: Die Handschriftensammlung der Univ.-Bibl. Salzburg. Diss. Salzburg 1986.
  • Studiengebäude
  • Theologische Fakultät und Univ.-Bibl. Salzburg 1982 (Amt der Salzburger Landesregierung, Baudokumentation d. Abt. 6. 11).
  • K. Foltz: Geschichte der Salzburger Bibliotheken. Wien 1877.

R.R.H.