Ladislaus Almásy: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. November 2016, 03:24 Uhr

Graf Ladislaus E. Almásy (László Ede Almásy), * Bernstein (Burgenland) 22. 8. 1895, † Salzburg 22. 3. 1951, Offizier, Expeditionsgeograph.

A. stammte aus einer alten, begüterten ungarischen Adelsfamilie, Schulbildung in Köszeg/Güns (Ungarn), in Graz und in Eastbourne, Südengland, anschließend Maschinenbaustudium in London. Im 1.Weltkrieg zuerst österr. Husarenoffizier, dann Marineflieger und Fluglehrer. Autorennfahrer, Werksfahrer, Verkaufsleiter der Firma Steyr und Pilot. Kam 1925 zum ersten Mal zur Erprobung neuer Fahrzeugtypen nach Ägypten und in die Libysche Wüste. A. setzte für seine Forschungstätigkeit in der Wüste Kraftfahrzeuge und Flugzeuge ein. Durch die Wiederentdeckung der seit der Antike verschollenen Oase Zarzura sowie durch die Entdeckung prähistorischer Felszeichnungen, darunter die berühmten Darstellungen schwimmender Menschen, erwarb er sich große wissenschaftliche Verdienste. Im 2. Weltkrieg wurde A. – obwohl ungarischer Staatsbürger – dem Stab Erwin Rommels beim Deutschen Afrika-Korps zugeteilt. Er war der eigentliche »Wüstenfuchs«, der die deutschen Fernspähtrupps geschickt einsetzte und deutsche Spione bis in das Niltal lotste. Von den Beduinen erhielt er wegen seiner besonderen Kenntnisse über das Leben in der Wüste den Ehrennamen »Abu Ramla« (Vater des Sandes). Die ägyptische Regierung ernannte ihn zum ersten Direktor des ägyptischen Wüstenmuseums. Er konnte diese Stelle aber nicht antreten, weil er in Salzburg überraschend an der Amöbenruhr erkrankte und verstarb. Sein Grab befindet sich auf dem Salzburger Kommunalfriedhof. Einem großen Publikum wurde A. durch den Kultfilm »Der englische Patient« bekannt, der seine Lebensgeschichte erzählt. Das Salzburger →Haus der Natur gedachte in der großen Ausstellung »Die Wüste lebt« des 50. Todestages des ungewöhnlichen Forschungsreisenden.

Lit.: L. E. Almásy: Schwimmer in der Wüste. Auf der Suche nach der Oase Zarzura, m. e. Vorw. v. R. Schrott, Innsbruck, 3. Aufl. 1998.

H.H.