Keltenmuseum Hallein
Keltenmuseum Hallein, hervorgegangen aus dem 1882 gegründeten Stadtmuseum Hallein, das ursprünglich im Bürgerspital, ab 1930 im Rathaus und von 1952 an in einem Torbau der Stadtbefestigung untergebracht war.
Die Umbenennung in Keltenmuseum erfolgte 1970 in Zusammenhang mit der Übersiedlung in das ehemalige Amtsgebäude der Saline am Pflegerplatz (erbaut Mitte 17. Jh.). →Landesausstellung 1980 im K. Auf rund 3000 m² wird ein umfassender Überblick über die Geschichte der Salzgewinnung am →Dürrnberg und über die Entwicklung von Hallein vermittelt. Das K. zählt zu den bedeutendsten Sammlungen von Zeugnissen →keltischer Kunst in Europa, es verwahrt alle seit 1949 gehobenen Grabfunde vom Dürrnberg.
Hervorgehoben sei die Grabausstattung eines keltischen Häuptlings aus der 2. H. des 5. Jh.s v. Chr., der in einer hölzernen Kammer auf einem zweirädrigen Streitwagen liegend bestattet worden war, sein ungestörtes Grab wurde 1959 auf der Hochfläche des Mosersteines aufgefunden. Die →»Schnabelkanne vom Dürrnberg« ist in einer Replik ausgestellt, das Original wird im →SMCA verwahrt.
Das K. beherbergt auch das 1985 gegründete »Österr. →Forschungszentrum Dürrnberg«, das die systematische Erforschung dieser Fundstätte zur Aufgabe hat. Einblicke in die Methoden der Salzgewinnung in neuerer Zeit gewähren die Bilder der sog. »Fürstenzimmer« im 2. Obergeschoss des Museumsgebäudes. Sie wurden im Auftrag des Eb. Sigismund Schrattenbach von Benedict Werkstötter im Jahre 1757 gemalt. Auf 80 Bildern wurden alle mit der Salzgewinnung in Zusammenhang stehenden Arbeiten dargestellt.
Einen weiteren Schwerpunkt des Sammlungsbestandes bildet der Nachlass von F. X. →Gruber, des Komponisten des Liedes →»Stille Nacht«. Neben persönlichen Erinnerungsstücken und einem Porträt des Komponisten wird auch jene Gitarre gezeigt, mit der F. X. Gruber 1818 die Uraufführung des Liedes begleitet hat.
F.M.