Zinkenbach am Wolfgangsee

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Zinkenbach am Wolfgangsee. Der kleine Salzkammergut-Ort beherbergte in den Jahren ab 1930 eine regelrechte Malerkolonie.

Angeführt von Ferdinand Kitt nahmen hier sommers wie winters bis zu 27 großteils Wiener Künstlerfreunde gleichzeitig Quartier. Sie huldigten hier mit einem heiter bis expressiv gestimmten Freiluft-Kolorismus der landschaftlichen Idylle, während sich die politischen Wolken immer düsterer zusammenbrauten. Regelmäßig mit von der Partie waren Ludwig Heinrich Jungnickel, Ernst August von Mandelsloh, Sergius Pauser, Franz von Zülow, Josef Dobrowsky, Ernst Huber (der sich 1943-57 im salzburgischen Wagrain als Nachbar K. H. →Waggerls niederließ), Liesl Salzer, G. →Baudisch, Gertrud Schwarz-Helberger sowie die späteren Emigranten Georg und Louise Merkel, Georg und Bettina Ehrlich und Leo Delitz. 1938 fiel die vom Geist der Geselligkeit getragene Kolonie, der zeitweise so unterschiedliche Köpfe wie der kommunistische Dichter Ernst Toller und der einflussreiche Salzburger NS-Kunstfunktionär Kajetan →Mühlmann angehörten, in Sympathisanten, Mitläufer und Verfemte auseinander. In St. Gilgen befindet sich im ehemaligen Schulhaus eine ständige Präsentation von Werken dieses Künstlerkreises.

Literatur:

  • K. H. Ritschel: Von Salzburg und Salzburgern. Salzburg 1998.
  • F. Altnöder in: Vernissage. Nov. 1984, S. 5.
  • B. Peithner-Lichtenfels in: Das größere Österreich (hg. v. K. Sotriffer). Wien 1982, S. 361 ff.
  • W. Born in: Neues Wiener Journal, 19. 8. 1932.

N.Sch.