Alexander Moritz Frey

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Frey, Alexander Moritz, * München 29. 3. 1881, † Zürich 24. 1. 1957, dt. Schriftsteller.

Jugend in München und Mannheim, Jusstudium, lebte in München. Seit der Jahrhundertwende mit Th. und H. →Mann befreundet. Beeinflusst von Hauff und E. T. A. Hoffmann, »behext« von E. A. Poe, zählt F. zu den wichtigsten Vertretern der phantastischen Literatur unseres Jh.s. Im1. Weltkrieg Sanitätsunteroffizier im Regimentsstab des 16. bayerischen Reserve-Inf. Reg., dem Adolf Hitler als Melder angehörte.Wegen dieser »Kriegskameradschaft« wiederholt aufgefordert, sich der »nationalsozialistischen Bewegung« anzuschließen. F. sagte ab und schuf sich dadurch Feinde. Bis 1930 13 Buchpublikationen, darunter der pazifistische Roman »Die Pflasterkästen«, 1929. 1933 Emigration nach Salzburg. Hier befreundet und bekannt mit A. →Grasmayr, Felix Braun, L. →Praehauser, den Malern W. →Kaufmann und E. →Bäumer. F.s Briefe an Thomas Mann sind die wichtigste Quelle seiner Exiljahre in Salzburg. F. warnte Th. Mann davor, sich in Wien niederzulassen. Nach 1936 wurde F. von der Salzburger politischen Polizei schikaniert. Hier schrieb er den umfangreichen, bisher unveröffentlichten Roman »Der Gefallene steht auf«. 1938 Emigration in die Schweiz und Entzug der dt. Staatsbürgerschaft. Unterstützung durch Vermittlung Th. Manns. Kurz vor Kriegsende veröffentlichte F. den Roman »Hölle und Himmel«, einen literarisch hochwertigen Schlüsselroman über Salzburg in der Zeit zwischen 1933-38. Obwohl sich Th. Mann für F. weiter einsetzte, geriet er bereits zu Lebzeiten in Vergessenheit. Erst in jüngster Zeit beginnt sich dieses Bild etwas zu ändern.

Literatur:

  • E. Früh: A. M. Frey in Österreich (1933-1938) und J. D. Sauerländer. Wien 2000 (= Noch Mehr, März 2000).
  • K. Hoffmann-Walbeck: A. M. F. (Allegorische) Phantastik u. Groteske als Mittel der Zeitkritik. Frankfurt-Bern 1984.
  • A. M. F.: Hölle und Himmel. Mit einem Nachwort v. H. A. Walter, Neudruck Hildesheim 1984.

H.H.