Michaelbeuern

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Version vom 7. Dezember 2016, 03:09 Uhr von Andreas Sanders (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Wissenschaft durch Kategorie:Wissenschaft und Geschichte ersetzt)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Michaelbeuern, Benediktinerabtei, im 8. Jh. durch Verlegung des Klosters Otting (westlich Waging) oder als Mönchszelle von →St. Peter entstanden; urk. Erstnennung 977.

In der 2. H. des 11. Jh.s durch die Sippe der Sighartinger erneuert und lebensfähig ausgestattet (Weihe 1072); eigener Frauenkonvent (bis Anfang des 13. Jh.s). Adeliges Eigenkloster, 1137 formell dem päpstlichen Schutz unterstellt und somit erstes exemtes Kloster der Salzburger Diözese. Kulturelle Bedeutung erlangte das Benediktinerkloster durch die Seelsorge, seine Schreibschule (Ende des 12. Jh.s entstand die zu den bedeutendsten Werken der europ. →Buchmalerei zählende Waltherbibel), die Klosterschule (ab dem 13. Jh. fassbar) und die durch den Brand von 1364 vernichtete Bibl.

1530 erwarb Kardinal →Matthäus Lang von den Grafen von Schaunberg, die das Kloster als Vögte schwer geschädigt hatten, die Vogtei über M., das somit unter salzburgischen Einfluss kam. Im 17. Jh. setzte eine große Bautätigkeit ein, Fürstenzimmer für Eb. →Wolf Dietrich wurden erbaut und die Klosterkirche barockisiert (Reromanisierung ab 1938).

Glanzstück der Kirche ist der barocke Hochaltar des Meinrad →Guggenbichler mit dem Altarbild des Barockmalers J. M. →Rottmayr von 1691/92, der ebenso wie der Komponist A. →Diabelli, der Pädagoge F. M. →Vierthaler und der Historiker B. →Pillwein zu den bekannten Absolventen der Klosterschule von M. zählt. 1835 übernahm M. Pfarre und Kloster Mülln (1465 Kollegiatstift, ab 1605 Augustiner-Eremitenkloster) mit seiner 1621 gegründeten Brauerei. Maxglan wurde 1907 als eigene Pfarre von Mülln abgetrennt (seit 1997 Pfarrverband Mülln-Maxglan). Seit 1962 führt M. eine Privathauptschule mit Internat, die im 1984/85 restaurierten Wirtschaftsgebäude untergebracht sind.

Literatur:

  • Benediktinerabtei M. Eine Dokumentation. Michaelbeuern 1985.
  • H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte I/2, S. 1018 f. –M. Filz: Geschichte des salzburgischen Benedictiner-Stiftes M. II Teile, Salzburg 1833.

P.F.K.