Karl Hauer

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Hauer, Karl (Pseud.: Lucianus), * Gmunden 29.10.1875, † Salzburg 17.8.1919, Volksschullehrer, Buchhändler und Antiquar, Essayist.

H. stammte aus gutbürgerlichen Verhältnissen (sein Vater betrieb in der Linzergasse eine große Bäckerei), führte aber das Leben eines Bohemiens. Mitglied der Salzburger Literatur- und Kunstgesellschaft →Pan. Essaybände #Entgleist und andere Geschichten# (1897), #Von den fröhlichen und unfröhlichen Menschen# (1910), außerdem an Nietzsche orientierte Essays in der #Fackel# (1905–09). Karl Kraus übertrug ihm 1907 die Auswahl und Korrektur seiner ersten Sammelbände. Seit 1911 Freundschaft mit G. →Trakl, der ihm das Gedicht „Allerseelen“ widmete. Ab 1913 kurze Zeit Besitzer der Buchhandlung K. Tscheschlog in München, 1915–17 Lehrer an der Schule von Eugenie Schwarzwald in Wien, beides über Vermittlung von K. Kraus. Galt als „Bürgerschreck“ sowie als „Skeptiker und Zyniker von hartgeschliffener Intelligenz“ (O. Basil).

Lit.:

  • M. Nottscheid (Hg.): Karl Kraus – Frank Wedekind. Briefwechsel 1903–1917. Würzburg 2007.
  • O. Basil: Georg Trakl. Reinbek bei Hamburg 1965, S. 109f.

H.H.