Wolfram Paulus

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Paulus, Wolfram, * Großarl 12.August 1957, † Salzburg 28. Mai 2020, Filmregisseur und Drehbuchautor.

P. studierte von 1977 bis 1982 an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Zitherklänge, verschneite Berge, zerfurchte Gesichter: Mit #Heidenlöcher# (1985), seinem Debüt-Kinofilm, ausgezeichnet mit dem Bayerischen, Wiener und Deutschen Filmpreis, gab P. seine größte Talentprobe gleich zu Beginn seiner Karriere ab: „Ein asketischer österreichischer Heimatfilm, in dem sich ein Western versteckt. Ein Alpen-b-picture mit Bildern wie von Bresson und Pasolini“, urteilte DIE ZEIT (1986) über die Jagd der Gestapo auf einen Deserteur in den Salzburger Bergen 1942. #Heidenlöcher# war zugleich Programm – selbst entwickelte Drehbücher, Arbeit mit Laien, eine nahezu manische Arbeit an Bildern, an „Geschichten aus meinem Land. Und ich erzähle sie von innen heraus.“ (Zit. W. P.). #Nachsaison# (1988) über einen sterbenden Kurort (Bad Gastein) schloss in seiner Kargheit an den Erstling an, bei #Die Ministranten# (1990), #Fahrt in die Hauptstadt# (1991), #Ein Rucksack voller Lügen# (1995) und #Augenleuchten# (2005) verarbeitete P. mit Kinderdarstellern für Kino und TV eigene Kindheitserinnerungen. #Blutsbrüder teilen alles# (2012) zeigt die Geschichte einer Bubenfreundschaft in der Stadt Hallein zur Nazizeit. Den Episoden-Spielfilm #Heldenzeitreise# (2017) bezeichnet P. als das größte Abenteuer seines bisherigen Filmschaffens, zugleich hat er damit seine neue Heimat entdeckt: die Historie, die ihn auch in seinen nächsten Projekten nicht loslassen wird.

Lit.:

  • www.wolframpaulus.at

Ch.St.