Andreas Nesselthaler

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Prokris und Cephalus
Wachs, Harz, Öl auf Leinwand

Andreas Nesselthaler, * 1748 in Langenisarhofen, Niederbayern, † 24. September 1821 in Salzburg; Maler.

Wurde 1772 Schüler von Maulpertsch in Wien, lernte ab 1779 als Gehilfe von Christoph Unterberger in Rom die klassizistischen Grundsätze Raphael Mengs’ kennen und wirkte ab 1782 unter Heinrich Friedrich Fügers Leitung an der Ausmalung des Königsschlosses Caserta (Landschafts- und Architekturprospekte aus Wien und Umgebung) mit.

1784 nach Rom zurückgekehrt erwarb er sich in der eben wiederentdeckten antiken Maltechnik der Enkaustik (Wachsmalerei) einen Namen, auch seine Transparente – durchscheinende Mondscheinbilder – waren berühmt. 1789 wurde er Salzburgs letzter Hofmaler unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo, für dessen enkaustisches Kabinett er bis 1794 56 Bilder, hauptsächlich antikisierende Landschaften und mythologische Szenen in Wachsmalerei, ausführte.

Als Galerieinspektor hatte er nach der Säkularisierung die Liquidierung des erzbischöflichen Kunstbesitzes vorzubereiten. Die getäuschten Aussichten auf ein Wiederaufleben des höfischen Mäzenatentums unter Toscana und Wittelsbach verbitterten ihn. Nesselthalers religiöse und historische Sujets, Stillleben und Porträts zeigen eine reibungslose, vom Vorbild Raffaels geleitete Synthese von spätbarocker Weichheit und klassizistischer Kühle.

Lit.:

  • R. Juffinger (Hg.): Im Zentrum der Macht. Die Kunstsammlungen der Salzburger Fürsterzbischöfe. Salzburg 2011.
  • B. Rossbacher: A.N. Dipl. Univ. Salzburg 1998.
  • A. Rohrmoser in: Das Salzburger Jahr 1979/80, S. 56.
  • ÖBL Bd. 7, 1976.

N.​Sch.