Verlag Anton Pustet

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Verlag Anton Pustet. Traditionsreiches Salzburger Unternehmen, dessen Geschichte auf den Buchdrucker Konrad Kürner († 1619) zurückgeht. Unter Johann Baptist Mayer (1634–1708), der das Privileg eines Hof- und akademischen Buchdruckers führte, wurde die Verlagsdruckerei im 17. Jahrhundert zu einer der wichtigsten in Österreich (Verlagswesen). Nach erheblichen Schwierigkeiten mit der Zensur kam es zum vorübergehenden Niedergang des Unternehmens. Ende des 18. Jahrhunderts übernahm Franz Xaver Duyle die Druckerei (Publikation zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften), ehe 1863 der aus Bayern stammende Drucker Anton Pustet (1821–1894) – sein Onkel war der Regensburger Verleger Friedrich Pustet – den nach ihm benannten Verlag gründete; Schwerpunkt war der Vertrieb religiöser Druckwerke. Seine Tochter, Ida Rademann, führte das Unternehmen erfolgreich weiter (u.a. Bücher von Alja Rachmanowa). 1922 wurde der Verlag durch den Styria Verlag übernommen, 1930 bis 1937 leitete ihn Otto Müller. Im Dritten Reich wurde die Pustet-Druckerei in den NS-Gauverlag eingegliedert, nach 1945 kam sie wieder zu Styria. 1963 erwarb der Salzburger Pressverein Verlag und Druckerei, 2002 wurde die eigene Druckerei eingestellt.

Das Programm reicht aktuell von universitären Schriften über Salisburgensien und Sachbücher (Architektur, Kunst und Kultur, Philosophie, Kulinarik, Freizeit u.a.) bis hin zu Belletristik; jährlich ca. 40 Neuerscheinungen.


Literatur:

  • Bernhard Schöllbauer: Deskriptive Analyse der Buch-Verlagsbranche unter Einbezug der drei wichtigsten Vertreter in der Stadt Salzburg (Residenz, Otto Müller, Pustet). Dipl. Univ. Linz 1997.
  • Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918–1938. 2 Bde. Wien u.a. 1985.

B.J.