Kur- und Kongreßanlage
Kur- und Kongressanlage. Zeichen der Weiterführung der durch den Weltkrieg unterbrochenen Kurhaustradition, des Aufbruchs von Salzburg als Kongressstadt und als »große kommunale Tat« der Wiederaufbaugeneration gefeiert, wurde 1957 eröffnet.
Die Kur-und Kongressanlage anstelle des bombardierten gründerzeitlichen Kurhauses besaß eine städtebaulich »etwas hilflose« Gesamtlösung (F. →Achleitner). Im Gegensatz zu dem etwa gleichzeitig entstandenen →Hotel Europa als Versuch des Anschlusses an die Internationale Architektur ist das Kongresshaus (Architekten Eugen Wörle/Max Fellerer,Wien, O.→Prossinger/ Felix Cevela, Salzburg) ein Beispiel für eine in Salzburg typische zurückgenommene Modernität. Die Überlagerung der klaren Stahlbetonstruktur mit repräsentativ-historisierenden Elementen ist Ausdruck der Ambivalenz zwischen den Polen einer sich fortschrittlich gebenden Aufbruchstimmung und eines Traditionsbewusstseins im Grenzbereich zum Plakativen. Neben dem 1998 abgebrochenen Kongresshaus bestand das Ensemble aus dem benachbarten Parkhotel Mirabell, das in den 80er Jahren dem architektonisch trivialen Hotel Sheraton weichen musste, sowie dem Paracelsusbad und dem Kurmittelhaus, die geringfügig umgebaut wurden.
Literatur:
- N. Mayr: Baugrube zum 42. Geburtstag. In: SN, 9. 1. 1999, S. 4.
- F. Achleitner, S. 257.
N.M.