Prangerstutzen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Version vom 13. November 2016, 04:50 Uhr von Andreas Sanders (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Prangerstutzen''' sind kunstvoll gestaltete, 50-70 cm lange und 15-30 kg schwere Handböller (Vorderlader, die mit 50prozentigem Schwarzpulver »gefüttert…“)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Prangerstutzen sind kunstvoll gestaltete, 50-70 cm lange und 15-30 kg schwere Handböller (Vorderlader, die mit 50prozentigem Schwarzpulver »gefüttert« werden).

P. verursachen einen überaus lauten Knall (prang: Pracht, Lärm). Früher war das Freischießen üblich, heute ist die Verwendung von P. nur den behördlich gemeldeten Schützenkompanien gestattet. Herkunft und Entwicklung der P. sind nicht eindeutig geklärt, die ältesten stammen aus dem 18. Jh. Bis in jüngste Zeit aus Bronze hergestellt, sind P. heute nur noch mit eingebauten Edelstahlläufen (Druckfestigkeit mind. 70 kg/qmm) zugelassen, um gefährliche Explosionen zu vermeiden. In Salzburg gibt es 30 P.-Vereine (25 im Flachgau, die zahlenmäßig stärkste Gruppe der Flachgauer →Schützen, drei im Tennengau, zwei in der Stadt Salzburg). Die P.-Schützen rücken zu allen großen kirchlichen und weltlichen Festen des Jahres- und Lebensbrauchtums aus, empfangen mit Böllerschüssen auch hohe Gäste. Sie entwickelten auch selbständig Brauchtum (z. B. →Sternschießen). Die P.- Schützen berufen sich auf die Tradition des Salutschießens sowie auf das überlieferte Schießen zu festlichen Anlässen.

Literatur:

  • K. Zinnburg: P.schützen. Unveröffentl. Ms.
  • H. Dengg, F. Forsthuber: Sichere P. In: SH 2, H. 3, 1978, S. 117 ff.

R.A.