Schloss Goldegg

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Goldegg.

Schloß in der gleichnamigen Gemeinde, eine der größten Burganlagen des Salzburger Gebietes. Erbauung 1323 von Wulfing von G. urk. gesichert, im 16. Jh. Besitz des Christoph Graf, des erfolgreichen Verteidigers von →Radstadt, hier Pfleg- und Urbaramt, Pfleggericht bis 1854, dann Privatbesitz, seit 1973 Gemeindebesitz. Die alte, unregelmäßige Anlage des 14. Jh.s mit gemauertem Palas im 16. Jh. zur Vierflügelanlage mit Ecktürmen erweitert. Im 1. Stock des Palas noch die originalen Holzeinbauten des 14. Jh.s (urspr. nur ein Raum), Wände und Decke aus Bohlen, in hölzernen Säulen eingenutet, der Steinarchitektur nachgebildet. Um 1500 zwei weitere hölzerne Zimmer eingebaut. Im 2. Stock durch Christoph Graf der große Rittersaal mit der bedeutendsten profanen Monumentalausstattung der Renaissance in Salzburg, 1536 datiert. Decke, Nordwand und ein Teil der Fensternischen vertäfelt,mit Temperamalerei, die übrigen Wandteile mit Fresken bedeckt. Ein großartiges, wohl nicht ganz einheitliches Programm, das verschiedene Themenkreise vereinigt. Dominierend die Verbildlichung der Reichsidee an Decke und beiden Schmalwänden durch die 137 Wappen der Reichsstände im Quaternionensystem, vermehrt durch die der Eb. →Leonhard von Keutschach und →Matthäus Lang, des Salzburger Adels und der Familien Goldegg-Schernberg. Ein christlich-religiöser Themenkreis umfasst Szenen und Gestalten des Alten und Neuen Testaments, dazu kommt noch ein ritterlichhöfischer mit Jagdszenen, Musikanten u. a., ergänzt durch allegorische Figuren und Motive in schwarzer Zeichnung auf grünem Untergrund. Die Künstlerfrage noch nicht gelöst, sicher eine Malergruppe, vielleicht im Umkreis Kaiser Maximilians I. oder aus Trient (Kastell Buonconsiglio), auch H. →Bocksberger d. Ä. wird genannt. Im Schloß ist auch das Pongauer Heimatmuseum untergebracht.

Literatur:

  • F. Zaisberger: Der Rittersaal im Schloß Goldegg. Salzburg 1981 (mit Lit.).

L.T.