Anton Steinhart

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Steinhart, Anton, * Salzburg 17. 1. 1889, † Salzburg 11. 12. 1964, Maler und Zeichner.

Erhielt schon früh Malunterricht bei F. →Hinterholzer, konnte aber erst nach dem 1. Weltkrieg eine Künstlerlaufbahn einschlagen und übte daneben bis 1957 den Fotografenberuf aus. 1919-22 Malkurse bei Eberz und Schinnerer in München, nachhaltige Kontakte mit A. →Faistauer, A. Kolig und A. →Kubin. Mit 50 Jahren gelang ihm der Durchbruch vornehmlich mit seinen Rohrfederzeichnungen, die zu seinem Markenzeichen wurden. Diese zumeist auf seinen zahlreichen Reisen (Italien, Jugoslawien, Bretagne, Schweiz) entstandenen Momentaufnahmen oder Salzburger Festspielimpressionen zielen mittels barocker handschriftlicher Verve und suggestiver Hell-Dunkel-Wirkung auf die dramatische Essenz ab. Der dem Zeichner nicht nachstehende Maler St. ist Kolorist im Sinne Faistauers, doch von einem herberen Grundton beherrscht. Das Kräftespiel zwischen temperamentvollem Farbauftrag und sperriger Bildtektonik überhöht seine Landschaftsbilder zu elementaren Gleichnissen, womit St. in der Tradition eines spezifisch österr. Expressionismus genauso wie in der Nachfolge des dt. Impressionismus steht.

Literatur:

  • Ausstellungskat. Karl Weiser und seine Freunde. Berufsvereinigung bild. Künstler, Salzburg 1992.
  • F. Fuhrmann: A. St. Salzburg 1975.
  • H. Kutschera (Hg.): Ringen mit dem Engel. Künstlerbriefe 1933-1955, A. Kubin, A. Kolig und C.Moll an A. S. Salzburg 1964.
  • G. Schmidt: Neue Malerei in Österreich. Wien 1956


N.Sch.