Meister von Großgmain

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Meister von Großgmain, Notname für den Meister der Tafeln des ehem. Hochaltars der Pfarrkirche Großgmain, Ende 15. Jh.

Die einzelnen Tafeln wurden dennoch unterschiedlichen Malern zugeschrieben: zwei verschiedenen Händen die Festtagseiten „Darbringung im Tempel“ (1499 datiert), „Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten“, „Pfingstwunder“ und „Tod Mariens“; R. →Frueauf d. J. wiederum die fragmentierten Rückseiten und die Außenseiten mit „Salvator“ und „Madonna mit Kind“. Bei den Hauptbildern wurde stets eine Nähe zu R. →Frueauf d. Ä. gesehen, trotz deutlich anderer Tendenz in Großgmain, die Figuren in großzügigen, sich in die Tiefe erstreckenden Räumen zu verteilen. Dieselben Muster des Goldgrundes wie auf dem Salzburger Passionsaltar Frühaufs lassen eine gemeinsame Werkstatt beider Maler in Passau vermuten (Blauensteiner). Unter dem Namen „Meister von Großgmain“ dürfte aufgrund stilistischer Unterschiede der Tafeln mehr als ein Künstler zu verstehen sein. Eine Werkstattgemeinschaft, wie in der Spätgotik üblich, hat sich wohl die Arbeit aufgeteilt und auch die vier Tafeln der Kirchenväter für den Altar in Großgmain geschaffen (heute Wien, Belvedere; Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza; London, Privatbesitz).

Literatur:

  • S. Rollig, B. Blauensteiner: Rueland Frühauf d. Ä. und sein Kreis, Ausstellungskat. Belvedere. Wien 2017. S. 23 ff., 137 ff.
  • 500 Jahre M. v. G. Publikation zur Sonderschau in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Großgmain, Großgmain 1999.

R.G.