Ernst Lothar

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Lothar, Ernst, (eigentlich: Ernst Lothar Müller), * Brünn 25. 10. 1890, † Wien 30. 10. 1974, Kritiker, Regisseur, Erzähler.

Germanistik- und Jusstudium in Wien, 1914 Dr. iur., 1917-24 Ministerialbeamter. Mitwirkung bei der Gründung der Salzburger →Festspiele und Förderung des Festspielhausbaues. Theaterkritiker, auf Vorschlag H. v. →Hofmannsthals auch als Regisseur tätig. Um M. →Reinhardt nahe zu sein, siedelte sich L. 1928 in Morzg an und wohnte im Sommer dort in seinem Landhaus. 1935 übernahm er auf Wunsch Reinhardts die Direktion des Josefstädter Theaters in Wien. 1938 Emigration in die USA, 1941-45 Prof. für Theaterwissenschaften, 1945-48 amerik. Kulturbeauftragter in Österreich. 1948-62 Regisseur des Burgtheaters und der Festspiele. L. inszenierte von 1952-59 »den ›Jedermann‹ im Geiste Reinhardts und doch in verwandelter, der Gegenwart näherer Form«. Von seinen zahlreichen Romanen hatte »Der Engel mit der Posaune« (1945) den größten Erfolg (1948 mit Paula Wessely und Attila Hörbiger verfilmt). 1951-62 Mitglied des Kunstrates der Salzburger Festspiele; L. setzte sich vor allem für das Schauspiel bei den Festspielen ein.

Literatur:

  • E. L. Die Tür geht auf. Notizbuch der Kindheit, Graz 1963.
  • E. L.: Das Wunder des Überlebens. Autobiographie, Wien 1960.

H.H.