Hans Carl Artmann

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Artmann, Hans Carl, * Wien-Breitensee 12. 6. 1921, † Wien 4. 12. 2000, Dichter, Übersetzer.

Lebte seit 1974 in Salzburg. Im Nachkriegs-Wien war A. zum bekannten Künstler-Typus geworden. Er ist einer der wichtigsten Anreger und Schöpfer von progressiver Kunst in Österreich nach 1945. Mitglied der legendären »Wiener Gruppe« (1952-58), der auch F. →Achleitner, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener angehörten. A.s literarische Karriere begann mit dem großen Erfolg seiner surrealistisch- makabren Dialektgedichte »med ana schwoazzn dintn« (1958), mit denen die neuere Dialektdichtung anfing. A. schrieb surrealistische, sprachexperimentelle Dramen und Gedichte, dem Barock nachempfundene Schwänke, Diarien und die Autobiographie »Nachrichten aus Nord und Süd«, 1978. Viele Literaturpreise, darunter der Große Österreichische Staatspreis (1974), das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1986) und der Büchnerpreis (1997). Auch Stadt und Land Salzburg ehrten A.: Verleihung des Ringes der Stadt Salzburg (1981), Preis für Literatur des Landes Salzburg (1981), Rauriser Bürgerpreis (1981), Literaturpreis der Stadt Salzburg (1989), Ehrenbecher des Landes Salzburg (1991). Ehrendoktor der Universität Salzburg (1991). A. verkörperte den Poeten in einer modernen, rationalen Welt. Seine Texte »weisen über dieses besondere Leben hinaus, übertreffen dessen Wirklichkeit durch das noch Wirklichere: die Poesie. Nichts anderes wollte und will A. zeit seines Lebens« (J. Jung).

Werke:

  • Gesammelte Prosa. 4 Bde. (RV 1997)

Lit.:

  • G. Fuchs, R. Wischenbart (Hg.): H. C. A. Graz 1992 (=Dossier 3).
  • Artmann, H. C. Dichter. Hg. v. J. Jung. Salzburg 1986.
  • Pose, Possen und Poesie. Zum Werk H. C. A.s. Hg. v. J. Donnenberg, Stuttgart 1981.

A.Has.