Obereching

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Obereching, Gem. St. Georgen, bedeutender prähistorischer Fundplatz.

Reste einer ausgedehnten Siedlung der Frühen Bronzezeit (17. Jh. v. Chr.) wurden 1979-82 in einer Schottergrube westlich des Ortes aufgedeckt. Innerhalb des Siedlungsareals waren vier Depots mit spangenförmigen Kupferbarren verborgen (zusammen ca. 500 Barren, Gewicht ca. 100 kg). Man hatte die Barren unter dem Fußboden der Hütten vergraben, der Befund lässt auf eine Handelsstation, einen Umschlagplatz für den Kupferhandel entlang der Salzach schließen. Die Siedlung ist durch Brand zerstört worden, sie wurde nicht wieder aufgebaut. Erst rund 800 Jahre später wurde in demselben Areal ein Urnenfriedhof angelegt, rund 150 Gräber konnten freigelegt werden. Die zugehörige Siedlung lag vermutlich am Südrand des heutigen Ortes. Bei den Grabungen wurde auch ein römischer Brunnen mit gut erhaltener Zimmerung aufgedeckt, er gehörte zu einer Eisenschmiede. Die Reste eines römischen Gutshofes liegen rund 200 m entfernt in südlicher Richtung.

Literatur:

  • P. Höglinger: Das urnenfelderzeitliche Gräberfeld von Obereching. Archäologie in Salzburg 2, 1993.
  • F. Moosleitner: Vier Depotfunde mit Spangenbarren aus Obereching. Land Salzburg. In: Germania 66, 1988, 29 ff.

F.M.