Pisotti

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Version vom 13. November 2016, 04:27 Uhr von Andreas Sanders (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Pisotti''', Keramikerfamilie. '''Pisotti, Jakob d. Ä.''', * Böhmisch-Budweis 1745 (vermutl.), † Salzburg 9. 6. 1830, Keramiker. P. war Geselle und Obe…“)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Pisotti, Keramikerfamilie.

Pisotti, Jakob d. Ä., * Böhmisch-Budweis 1745 (vermutl.), † Salzburg 9. 6. 1830, Keramiker.

P. war Geselle und Obergeselle in der →Weißgeschirr-Fabrik des J. M. →Moser in der Riedenburg/Salzburg. 1777 übernahm er nach dem Tod Mosers den Betrieb, indem er Mosers Tochter Klara heiratete. P. brachte die niedergekommene Fabrik wieder zur Blüte und erzeugte vor allem Gebrauchsgeschirr: Teller, Krüge, Humpen. Wie Moser benutzte er den Ton von den Röteläckern am Plainberg, aus der Löwenau bei Laufen und von den Gruben bei Grödig. Der Boden seiner Gefäße blieb unglasiert, er bezeichnete mit P oder PJ. Charakteristische Dekorformen sind die Spirallinien an den Henkeln und die grasbüschelartige Verzierung am Henkelansatz sowie lockere Dreiblattblüten als Streumuster. Gemalte Darstellungen von bürgerlichen und bäuerlichen Szenen in charakteristischer Baumrahmung, religiöse Motive und Zunftzeichen treten häufig auf. Bei Massenware oft das Nelkenmotiv oder Blumenkörbe in Moserscher Tradition. Fortsetzung der kleisterblauen Grundglasur seines Vorgängers neben den weißgrundigen Fayencen. Glasur z.T. minderwertig.