Ranggeln

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ranggeln.

Ländlicher Kampfsport, bäuerliches Kampfspiel mit fest geregelten Austragsbestimmungen, aus dem »Raufen auf Leben und Tod« entwickelt. Die Ringer müssen mit bestimmten Griffen und Würfen, in vorgeschriebener Kleidung (heute Leinenhemd, weite Hose, bloße Füße) und auf bestimmten eingefriedeten Plätzen den Gegner zu Fall bringen. Älteste Darstellung des R. 1390, in Albrecht Dürers »Fechtbuch« von 1512 frühere HS. übernommen. Als R. auch in Tirol, Bayern, als Ringen in Kärnten, Steiermark und als Schwingen in der Schweiz vereinzelt erhalten. Spaur nennt es 1800 das vulgo »Hosenrecken« oder »Klopffechten« und vergleicht es mit den römischen Lucta. Früher, offenbar wegen des freien Tages, an kirchliche Feiertage gebunden. Missbrauch während der NS-Zeit durch die »Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volkskunde«. Heute organisiertes R. auf dem Hundstein bei Saalfelden, am Jakobitag (25. 7., Almfeiertag) bei dem durch Schiedsrichter (bez. »Schermtax« - schirmender Nadelbaum) der »Hagmoar« als Landessieger ermittelt wird. Früher war der Siegespreis die »Schneidfeder« (Schneid = Mut) für den Hut.

Literatur:

  • E. Hörandner, F. Jary: Mitfeiern! Festland Österreich. Wien 1983.
  • I. Peter: Das Ranggeln im Pinzgau und verwandte Kampfformen in anderen Alpenländern. SH 3, 1981.
  • Spaur: Reise durch Oberdeutschland. 1. Bd., Salzburg 1800, S. 240.

U.K.