Johann Michael Sattler

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Sattler, Johann Michael, * Neuberg bei Herzogenburg (NÖ.) 28. 9. 1786, † Mattsee 28. 9. 1847, Maler.

Zuerst Amtsschreiber, 1804 an der Wiener Akad. 1806 erstmals in Salzburg, wo er u. a. die Bildnisse alter Meister in der Firmianschen Gemäldegalerie von →Leopoldskron en miniature kopierte. 1813-15 neuerlich Schüler des Akad.-Prof. Hubert Maurer, dessen Pflegetochter er 1816 heiratete. Seit 1819 lebte er von Altarbild- und Porträtaufträgen in Salzburg, in denen er über eine biedermeierliche Adaption des erlernten Klassizismus nicht hinauskommt. Seine Stärke ist die Architekturvedute. Ein Dokument von abendländischem Rang schuf S. in dem nach ihm benannten 5 x 27 m großen Rundpanorama Salzburgs von der Festung, dem frühesten seiner Art in Österreich. Es entstand auf Anregung des 1821 erstmals in Salzburg weilenden Kaisers Franz I. unter Mithilfe von F. Loos (Landschaft) und Joh. Jos. Schindler (Staffage) in den Jahren 1825-29 und verbindet topographische Genauigkeit mit stimmungsvoller Lichtwirkung. Noch im Jahr der Fertigstellung begab sich S. mit seinem Riesengemälde, das zusammen mit kleineren Stadtansichten in einer zerlegbaren Rotunde gezeigt wurde, auf eine zehnjährige Tournee durch Europa. Er wurde dadurch zum Propagandisten der Schönheit Salzburgs und zum Apostel des Fremdenverkehrs, wofür ihn die Stadt 1829 zu ihrem ersten Ehrenbürger machte. Das Sattler- Panorama wurde nach einer Restaurierung im Jahr 1977 im Neubau des Kaffeerestaurant Winkler auf dem Mönchsberg untergebracht. Aufgrund der Errichtung eines Museums der Moderne am Mönchsberg wird das Sattler-Panorama im Jahr 2002 im Gebäude der bisherigen Schalterhalle der Post auf dem Residenzplatz untergebracht werden.

Literatur:

  • Ausstellungskat. DieMobilisierung des Blicks.Wien- Laxenburg 1995, S. 32 ff.
  • S. Oettermann: Das Panorama. Die Geschichte einesMassenmediums, Frankfurt 1980.
  • S. Lundwall: J. M. S. Diss. Innsbruck 1964.
  • Fuhrmann-Stadt.
  • J. Gassner: J. M. S. und sein Panorama. In: Jahr- SMCA 4, 1958, S. 116.

N.Sch.