Wohnbau

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Wohnbau.

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat der Wohnbau wie keine andere Bauaufgabe das Erscheinungsbild Salzburgs verändert. Lebten zu Ende des Fürsterzbistums im Gerichtsbezirk der Stadt noch ca. 16.000 Einwohner, so folgte mit dem Abstieg von der Residenz- zur Kreisstadt eine deutliche Abnahme der Wohnbevölkerung (1818: 12.300, 1839: 12.400). Allmählich stieg die Einwohnerzahl wieder, was zusammen mit dem fortifikatorischen Bauverbot (Aufhebung 1860) zu einer drückenden Wohnungsnot führte. Der Wohnbau war daher zentrales Argument der gründerzeitlichen Stadterweiterung. Es entstanden das sogenannte Fünfhaus, von Franz Xaver Rudolf Bayer (1862–64), ein betont schlichter, dennoch repräsentativer Wohnbau, und auf unattraktiven, im Schatten des Kapuzinerbergs liegenden Baulandflächen wenige preiswerte (Miet-)Wohnungen. Auf die Wohnbedürfnisse einer gehobenen Schicht zielen die im Stil der Wiener Ringstraße (Planung: Franz Sonnleithner, Ausführung: Valentin Ceconi) 1875 errichteten Faberhäuser. Dieselbe Klientel sprechen die Kai-Villen an, die auf den durch die Salzachregulierung von Carl Freiherr von Schwarz gewonnenen Flächen entstanden. Da die Finanzierung des gründerzeitlichen Wohnbaus ausschließlich auf der Rendite des eingesetzten Kapitals fußte, beschränkte sich Produktion von Wohnraum auf die Befriedigung der Wohnbedürfnisse zahlungskräftiger Schichten. Im Zeitraum von 1860–71 kam es daher nur zu 36 Neubauten im ganzen Stadtgebiet, sodass die prekären Wohnverhältnisse der unteren Bevölkerungsschichten bestehen blieben. Erst im Zuge der zweiten gründerzeitlichen Bauwelle, nach der 1887 beschlossenen zeitlichen Befreiung von der Landes- und Gemeindeumlage, die mit geringen Schwankungen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs anhielt, wurden pro Jahr zwischen 20 und 30 Neubauten errichtet. Die Baumeisterfamilie Ceconi zeichnete für zahlreiche dieser Bauten verantwortlich. In Maxglan, damals noch eine eigene Gemeinde, war es die Bauunternehmung P. & A. Crozzoli, deren Typus des zweigeschossigen Wohn- und Geschäftshauses (häufig mit Satteldach und Zwerchgiebel) bis heute das Straßenbild prägt. Da Kapitalrendite und steuerliche Anreize allein die Finanzierungsprobleme nicht lösten, kam es Anfang das 20. Jahrhunderts zur Schaffung echter Förderinstrumente, darunter 1910 des Staatlichen Wohnungsfürsorgefonds, der als Geburtsstunde des gemeinnützigen Wohnbaus gilt. Die Errichtung der Wohnanlage Sunhof (Planung: Paul Geppert d. Ä. , 1912/13) durch die Genossenschaft der Privatangestellten war eine unmittelbare Folge.

Während des Ersten Weltkriegs kam der Wohnbau faktisch zum Erliegen, wodurch sich die Dauerkrise am Wohnsektor dramatisch verschärfte. Im Unterschied zur Gründerzeit, in der allein Private den Wohnbau trugen, widmete sich aufgrund des sozialen Drucks nun die Stadtgemeinde der Aufgabe. Mit der Wohnanlage auf der Hirschenwirtswiese gelang es, die Vorzüge der gründerzeitlichen Blockrandbebauung mit den Qualitäten der lokalen Bautradition zu verbinden. Dieser 1919/20 errichtete, von Wunibald Deininger geplante Wohnkomplex „ist durchaus eine Vorwegnahme der späteren Wiener Entwicklung im Gemeindebau“ (Achleitner). Ein Beispiel dafür, dass moderner Wohnbau in der Altstadt möglich ist, bietet der Posthof (1930–32) von Martin Knoll. Die Scherzhauserfeldsiedlung im Stadtteil Lehen (1930, Paul Geppert d. Ä.) weist mit der mäanderartigen Figur eine interessante städtebauliche Struktur auf; als „betont nüchterner und billiger Massenwohnbau“ (Achleitner) bringt sie indirekt die wirtschaftliche Krisenstimmung jener Zeit zum Ausdruck. Als Reaktion auf das erfolgreiche Wunibald-Programm der Stadt Wien propagierte die konservative Bundesregierung die Errichtung von Stadtrandsiedlungen. In der Ära des Ständestaats wurden in Salzburg mehrere derartige Siedlungen realisiert, die in der Regel von eingeschossigen Siedlerhäusern mit ausbaubarem Satteldach geprägt waren. Die großen Grundparzellen sollten, als Reaktion auf die Hungersnöte nach dem Krieg und die geringen Aussichten auf Beschäftigung, zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln landwirtschaftlich genutzt werden. Auch wenn versierte Architekten wie Richard Bandian, Otto Strohmayr oder S. Karl Huber z.T. für die Planung verantwortlich waren, fielen die Ergebnisse architektonisch gesehen bescheiden aus.

Enttäuschend bleibt auch die quantitative Ausbeute der Wohnraumproduktion. Beispiele derartiger Stadtrandsiedlungen sind die Kendlersiedlung (urspr. Kanzler-Dollfuß-Siedlung, 1933–35), die Dr.-Franz-Rehrl-Siedlung (1935–37), beide im damals noch eigenständigen Maxglan errichtet, und die nach einem Genossenschaftsfunktionär Dr.-Franz-Ullreich benannte Siedlung in Salzburg-Sam (1935). Gleichartige Siedlungen, allerdings von kleinerer Dimension, entstanden auch in anderen Gemeinden des Landes wie in Bergheim, Hallein und Oberalm. Die Aiglhofgründe der Erzabtei St. Peter (ein visionärer Wettbewerbsbeitrag von Lois Welzenbacher aus dem Jahr 1927 wurde nicht realisiert) wurden unter dem NS-Regime ab 1940 bebaut; die Flächen hierfür wurden durch Enteignung geschaffen. Das gilt auch für die von Kurt Pletschacher geplante Weichselbaum-Siedlung, die ebenfalls auf vom NS-Staat geraubten Gründen der Erzabtei gebaut wurde. Weiters entstanden der bollwerkartige, vierflügelige Wohnhof in Salzburg-Lehen, die Südtiroler Siedlung im Stadtteil Liefering und, für das Führungspersonal der Wehrmacht, großzügige Offizierswohnhäuser in der Erzabt-Klotz-Straße und der Eduard-Baumgartner-Straße nach Plänen von Otto Ponholzer. Deren aufgelockerte Bauweise diente dabei vordergründig der Begrünung, tatsächlich sollte sie im längst geplanten Krieg keine Ziele bei Luftangriffen bieten. Bebauungspläne mit Blockrandbebauungen für Lehen wurden deshalb von der Wehrmacht abgelehnt. Trotz dieser Wohnbautätigkeit trat keine Entspannung der Wohnsituation ein, weil der Wohnraum für Angehörige des neu gegründeten Generalkommandos XVIII der Wehrmacht, für Südtiroler Optanten und volksdeutsche Umsiedler benötigt wurde. Spätestens mit Beginn der Bombardierung von Salzburg waren „die Verluste von Wohnraum durch Kriegseinwirkung […] somit kaum geringer als der gesamte Wohnungszuwachs während der NS-Herrschaft“ (Hoffmann). 1945 war fast die Hälfte der Häuser kriegsbedingt beschädigt, 423 waren total zerstört. Zu diesen Verlusten an Wohnraum kam der Zustrom an Flüchtlingen. Ihre Wohnsituation war vom Elend der Baracken geprägt, die in der NS-Zeit als Arbeitslager und Produktionsstätten errichtet worden waren. Sie wurden z.T. bis in die 1960er Jahre unter kaum vorstellbaren Bedingungen bewohnt. Für die Landes- und Stadtpolitik war daher die Schaffung von Wohnraum oberstes Ziel, und Quantität ging mehr denn je vor Qualität. Beim Wettbewerb für die Großsiedlung Taxham (1953/54) war für gesellschaftlich und planerisch innovative Zugänge, wie jene der jungen Holzmeister-Schüler der arbeitsgruppe 4, kein Platz. Es setzte sich der konservativ geprägte Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Erich Horvath, Ekkehard Ullrich und Otto Ponholzer durch. Letzterer war seit den 1930er Jahren als Konsulent bei der Bausparkasse Wüstenrot tätig und setzte sein Wirken über die NS-Zeit hinweg bis in die Ära des Wiederaufbaus ununterbrochen fort. Mit der Wüstenrot-Siedlung in Salzburg Herrnau realisierte er einen vergleichbaren Siedlungstypus mit dem städtebaulichen Ziel, die Südeinfahrt Salzburgs zu definieren. Freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und schmale Reihenhäuser mit abgewalmten Dächern prägten das Erscheinungsbild. Diese Ansätze gerieten in die Kritik, weil sie mit den erzielbaren Bebauungsdichten gegenüber industriellen Baumethoden nicht mehr konkurrenzfähig waren. S. Karl Huber, auch er ein erfolgreicher Planer während der NS-Zeit in Salzburg, errichtete 1956 in Lehen das erste Wohnhochhaus Salzburgs. Mit Gerhard Garstenauer, Helmut Freund und Wolfgang Soyka traten ab den 1960er Jahren Architekten in Erscheinung, die neue Auffassungen von Wohnbau vertraten. Dabei wurden die der Moderne aufgeschlossenen Ansätze, wie etwa bei der Ruperti-Siedlung von Thomas Schwarz, seitens konservativer Akteure heftig attackiert. Im Stadtteil Lehen, der zum Experimentierfeld des Wohnbaus geriet, ragen das Laubenganghaus (Freund/Garstenauer, 1962–64) und Garstenauers Wohnhochhaus (1969–71), ein eleganter Wohnturm mit einer dem Brutalismus zuzurechnenden Sichtbetonfassade, aus der Anhäufung meist banaler Wohnblocks heraus. Eine der letzten Großwohnanlagen mit fast 1.200 Wohnungen entstand mit der Goethe-Siedlung in Itzling am Nordrand der Stadt. Basierend auf dem Wettbewerbsentwurf der Architekten Fritz Kohlbacher, Hermann Liebl und Rudolf Scheiber aus dem Jahr 1966 wurden 1977 die letzten Wohnungen übergeben. Während Taxham ohne städtebauliche Verbindung zur Umgebung war, versuchte man hier durch die bewusste Anbindung an das Itzlinger Zentrum diesem Mangel entgegenzuwirken. Mit der aufgelockerten Anordnung großer Wohnblöcke war die Wohnanlage als Novum einer autofreien Siedlung konzipiert. Von 1972–75 entstand die für die Zeit typische Terrassenwohnanlage Zentrum Gneis von Heinrich Jungwirth, Gerhard Unterberger und Hans Laimer, in die auch Atriumwohnhäuser integriert sind.

In den 1970er Jahren kehrten sich die Vorzeichen um. Der 1971/72 abgehaltene Wettbewerb für die Wohnbebauung Salzburg-Süd (zwischen Alpenstraße und Hellbrunner Allee) markierte eine Wende. Das Projekt des Wettbewerbssiegers Friedrich Kurrent war mit seinen um Höfe gruppierten dreigeschossigen Wohnbauten und punktuellen fünfgeschossigen Turmhäusern alles andere als die von den Gegnern, u.a. dem Kunsthistoriker Hans Sedlmayr, beschworene „Brutalverbauung“, doch die Zeichen der Zeit hatten sich geändert. Die Wohnbau-Wirtschaft, die sich soeben noch wegen großer jährlicher Zuwachsraten feierte, kam nicht zuletzt durch ihre Vernetzung mit der Politik unter Druck. Befördert wurde das Misstrauen durch Wohnbau-Skandale wie den Konkurs der Genossenschaft Gartensiedlung 1964, der nur noch vom tiefen Fall der Wohnungseigentumsbau (WEB) 1989 übertroffen wurde.

Die Wohnanlage am Forellenweg, mit 304 Wohnungen und ca. 1.000 Bewohnern, war eines der letzten Stadterweiterungsprojekte an der Peripherie (Liefering) Salzburgs und wurde als Modellbauvorhaben des (wohnungs-)politischen Wandels propagiert. Von Bürgerlisten-Stadtrat Johannes Voggenhuber bald nach der Übernahme des Planungsressorts initiiert und 1983–90 errichtet, blieb die Forellenwegsiedlung in Tagespolitik wie Fachwelt umstritten. Als Leuchtturmprojekt der sogenannten Architekturreform sollte sie die Struktur des sozialen Wohnbaus revolutionieren. Das rigide Konzept von Oswald M. Ungers (Köln) wurde von sieben Architektenteams umgesetzt. Fruchtbar war die Diskussion, die das Vorhaben auslöste. Auch wenn die angestrebte Urbanität der am Stadtrand situierten Siedlung aufgesetzt wirkt, stellt die Forellenwegsiedlung heute eine funktionierende Gemeinschaft dar, was wesentlich auf das ambitionierte Bewohnerservice und die vielen Vereine und Initiativen zurückzuführen ist.

Seit dem Ende der großen Stadterweiterungsprojekte richtete sich ab den 1980er und verstärkt seit den 1990er Jahren der Wohnbau nach innen und damit auch auf kleinteilige Wohnbauvorhaben. Ein erstes Beispiel dafür war der Hans-Sachs-Hof in Lehen (1986–88) der Architekten Diener & Diener aus Basel. Die Siedlung Loig (1994) und der erste Holzwohnbau (1997), beide HALLE 1, signalisierten einerseits diese neue Form der Kleinteiligkeit und andererseits eine neue Materialität. Erstmals wurde in Salzburg Holz als Baustoff im Geschoß-Wohnbau erfolgreich eingesetzt. In den Jahren des 21. Jahrhunderts wurden vornehmlich innerstädtische Brachen (Höller-Eisen, Stadtwerke, Rauchmühle) und ehemalige Kasernen (Struberkaserne, Riedenburgkaserne) für den Wohnbau erschlossen. Dabei gelangen häufig ähnliche Siedlungsmodelle mit freistehenden, punktförmigen Wohnbauten in einem mehr oder minder stark durchgrünten Areal (Wohnanlage Freiraum Maxglan, Wohnquartier Riedenburg, Rauchmühle und Stadtwerk Lehen) zur Umsetzung. Als freistehende Objekte sind sie dabei eine späte Reminiszenz an den Typus der Stadtvillen der Gründerzeit, nunmehr freilich mit anderen Vorgaben in puncto Bebauungsdichte. Der Typus der Blockrandbebauung, in der Gründerzeit erfolgreich verwirklicht, kommt hingegen nur selten zum Tragen (Wohnbau in der Ignaz-Harrer-Straße, 2017, von Adolf Krischanitz). Erste Beispiele für die Erneuerung und Nachverdichtung von Wohnanlagen, die im Wiederaufbau aus dem Boden gestampft wurden, sind die einstige USFA-Siedlung in der General-Keyes-Straße (Hohensinn Architektur, ab 2017) und die Sanierung der Strubergassen-Siedlung 2015 durch W. Lankmayer. Neue Aufgabenstellungen wie das Generationen übergreifende Wohnen wurden in der Wohnanlage Rosa-Hoffmann-Straße 2013 von Karl Thalmeier realisiert. Ökologische Aspekte, wie beim Passivhaus-Holzwohnbau Samer Mösl, 2006 von sps-architekten umgesetzt, spielen im (geförderten) Wohnbau nach wie vor kaum eine Rolle. Während die Nachverdichtung XXXXX der Stadt mit Wohnbauten auf Kritik stößt, da diese zwangsläufig in gewachsene, meist kleinteiligere Strukturen vordringt, vollzieht sich in den Gemeinden des Großraums Salzburg ein Suburbanisierungsprozess, der weitgehend ohne architektonische Qualität abläuft. Ausnahmen blieben die Versuche, auch in den ländlichen Gebieten Salzburgs im W. zeitgemäße Inhalte zu implementieren. Das vom Bautenministerium ausgelobte Demonstrativ-W.-Vorhaben „Wohnen morgen“ bescherte Neumarkt am Wallersee 1975 eine Wohnanlage, bei der man die Vorzüge des verdichteten Flachbaus umzusetzen versuchte (Planer: Eder/Neugebauer/Pal). Der W.funktionär Bruno Oberläuter sah hierin eine echte Alternative zur „Häuserlwirtschaft“. Zu diesen wenigen beachtenswerten Bauten zählt auch die Wohnanlage Arche Noah (1985, geplant von Fritz Brandstätter) in Bad Hofgastein. Auch hier war es Oberläuter, der mit dem Salzburger Siedlungswerk die Wohnanlage errichtete und dabei auf das ursprüngliche Genossenschaftsmodell reflektierte. Unter rein privaten Rahmenbedingungen realisierte Fritz Matzinger mit den Wohnanlagen Les Palétuviers 6 und 9 in Bürmoos (1981) bzw. in Hallein-Rif (1985) seine an Gemeinschaftsmodellen orientierten Atriumwohnhäuser. Matzinger lieferte auch für das Baulandsicherungsmodell Am Sonnenweg (2007) mit 107 Wohnungen in Anthering-Steinach den Bebauungsplan. Diese, häufig vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen initiierten, Baulandmodelle konnten bis zur Umsetzung nur selten ihre Qualität halten. Wenige beispielhafte Wohnanlagen, z.B. Roter Laubfrosch in Bürmoos (1997 von Splitterwerk), Drei Linden (2000) und Puch VIII (2007), die beiden letzten Karl Thalmeier mit L. Parragh, stehen der Masse an Einfamilien- und Reihenhäusern, die den Wunsch nach Wohnen im Grünen erfüllen sollen, gegenüber. Das rasche Bevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit bedingte einen Wende für die baulichen Strukturen von Stadt und Land Salzburg. Die Altstadt mit ca. 4 % der Stadtfläche bildet heute nur mehr einen Bruchteil der bebauten Stadtfläche. Dabei konnte der W. unter dem Diktat der Quantität der über Jahrhunderte gewachsenen historischen Stadt nichts Gleichwertiges entgegensetzen und führte am Land zur Zersiedelung der Landschaft. Die Erkenntnis, dass der Bau von Siedlungen noch zu keinen Räumen mit Lebensqualität führt, setzt sich erst allmählich durch. Die nach 1945 von der Politik zur Maximierung von Wohnraum geschaffenen Instrumente waren nur bedingt geeignet, urbane Lebensräume zu schaffen oder gewachsene Siedlungsformen zu stärken.

Lit.:

  • N. Mayr: Die Baukultur im Zeichen von Wiederaufbau und Wirtschaftswachstum. Zur Architektur in Salzburg zwischen 1945 und 1970. In: H. Dachs/E. Hanisch/R. Kriechbaumer: Salzburg. Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945. Wien–Köln–Weimar 1997. S. 611–647.
  • R. Gutmann: Gemeinsam planen und wohnen. Salzburg 1990.
  • R. Hoffmann: Stadtentwicklung und Wohnungswesen in Salzburg 1800 bis 1945. In: Wohnen in Salzburg. Geschichte und Perspektiven. Salzburg 1989. S. 9–31.
  • R. Hoffmann: #Nimm Hack’ und Spaten …#: Siedlung und Siedlerbewegung in Österreich 1918–1938. Wien 1987.
  • D. Steiner (Hg.): Das Salzburg-Projekt. Entwurf einer europäischen Stadt. Wien 1986.

R.H.