Jakob Pisotti d. Ä.

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Jakob Pisotti d. Ä., * vermutlich 1745 in Böhmisch-Budweis, † 9. Juni 1830 in Salzburg, Keramiker. Pisotti war Geselle und Obergeselle in der →Weißgeschirrfabrik des J.M. →Moser in der Riedenburg. 1777 übernahm er nach dem Tod Mosers den Betrieb, indem er Mosers Tochter Klara heiratete.

Pisotti brachte die niedergekommene Fabrik wieder zur Blüte und erzeugte v.a. Gebrauchsgeschirr: Teller, Krüge, Humpen. Wie Moser benutzte er den Ton von den Röteläckern am Plainberg, aus der Löwenau bei Laufen und von den Gruben bei Grödig. Der Boden seiner Gefäße blieb unglasiert, er zeichnete mit P oder PJ. Charakteristische Dekorformen sind die Spirallinien an den Henkeln und die grasbüschelartige Verzierung am Henkelansatz sowie lockere Dreiblattblüten als Streumuster.

Gemalte Darstellungen von bürgerlichen und bäuerlichen Szenen in charakteristischer Baumrahmung, religiöse Motive und Zunftzeichen treten häufig auf. Bei Massenware oft das Nelkenmotiv oder Blumenkörbe in Moserscher Tradition. Fortsetzung der kleisterblauen Grundglasur seines Vorgängers neben den weißgrundigen Fayencen. Glasur z.T. minderwertig.

Ch.S.