Salzburg Biennale

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Die Salzburg Biennale war ein Festival zeitgenössischer Musik in den Jahren 2009, 2011, 2013 und 2015, die aus dem Festival „Kontracom, zeitgenössische Musik und bildende Kunst im öffentlichen Raum“ (2006) entstand.

Die Initiative zur Gründung ging wesentlich von Hans Landesmann, Kulturmanager und zwischen 1989 und 2001 Konzertdirektor und Kaufmännischer Leiter der Salzburger Festspiele, aus. Sein Konzept sah ein Festival neuer Musik vor, das zweijährig an vier Wochenenden im Frühjahr stattfinden und der Begegnung mit und zwischen verschiedenen Musikkulturen auf jeweils höchstem interpretatorischem Niveau dienen sollte.

Entsprechend erhielt die erste Biennale im März 2009 das Motto Wahlverwandtschaften; die vier Wochenenden mit insgesamt 27 Konzerten waren den Verbindungen Beat Furrer – Flamenco, Steve Reich – Gamelan, Toshio Hosokawa – Musik aus Japan und Klaus Huber – Arabische Musik gewidmet. Zu den durchwegs namhaften, mehrfach erstmals in Salzburg zu erlebenden Interpreten gehörten Al Kindi, das Ensemble Contrechamps, Ictus und Synergy Vocals. In der thematisch verwandten, zeitgleich stattfindenden Ausstellung Fuentes (Galerie Thaddaeus Ropac) wurden Werke von Anselm Kiefer, Georg Baselitz und Alex Katz Skulpturen, Holzschnitten und Objekten aus Afrika, Japan und Indien gegenübergestellt.

Die Intendantin der weiteren Biennale Ausgaben, Heike Hofmann, veränderte dieses Konzept zugunsten von stilistisch und thematisch heterogenen Programmschienen (z.B. Zoom, Focus, Lichtspielmusik und Szenenwechsel). Der anders als bei der ersten Biennale meist mangelhafte Publikumszuspruch führte 2015 zum Intendantenwechsel, nach der vorzeitigen Vertragsauflösung mit dem designierten Nachfolger, Siegfried Mauser, wurde im Februar 2017 von der Generalversammlung der Salzburg Biennale die freiwillige Auflösung und damit das Ende des Festivals beschlossen.

Lit.:

  • W. Gratzer (Hg.): S. B. – Festival für Neue Musik 2009. Wahlverwandtschaften. Saarbrücken 2009.

W.G.