Josef Becvar

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Becvar, Josef, * Wien 19. 10. 1907, † Wien 20. 9. 1984, Architekt.

1931 Absolvent der Meisterklasse Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste Wien, seit 1933 selbständig. 1967 Verleihung des Titels Professor. Der vorwiegend in Wien und seit 1946 auch in Salzburg tätige B. war ein planerisch und politisch hochaktiver, technisch und organisatorisch kreativer Akteur der drei Nachkriegsjahrzehnte. Das Bürogebäude der Assicurazioni Generali anstelle der zerbombten Hälfte von →Mozarts Wohnhaus am Makartplatz – überdimensioniert und das Stadtbild beeinträchtigend (1951-52, abgebrochen 1994) der Griesgassen–Durchbruch – eine moderat moderne, funktionstüchtige Architektur (1952-54) –, der umstrittene sogen. »Mississippidampfer« am Hanuschplatz – moderne Architektur mit städtischem Lebensgefühl (1954, abgebrochen 1974) –, der Fordhof – eine städtebaulich bemerkenswerte Großform (St. Julien-Straße/Ecke Rainerstraße 1952-54) – und das elegante Hotel →Europa inmitten einer ebenfalls von B. stammenden, ökonomisch ausgereizten Bahnhofsbebauung (1956-57) zeigen das breite Spektrum unterschiedlicher Qualität.

Literatur:

  • N. Mayr: Kein Schandfleck mehr. In: SN, 20. 2. 1999, S. 9.
  • G. Plasser: Der Griesgassen-Durchbruch. In: E.Marx (Hg.), Befreit und besetzt, Salzburg-München 1996, S. 127-32.

N.M.