Janz Franz

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Janz Franz. Foto Wolfgang Richter, copyright J. K., Nachlass Janz.JPG

Janz Franz, * 1946 in Graz, † 12. Juli 2017 in Salzburg; Maler.

Janz Franz lebte seit 1971 in Salzburg und begann 1975 sich intensiv mit Malerei zu beschäftigen. Seine einzige Ausbildung war 1991 der Besuch der Internationalen Sommerakademie auf der Festung Hohensalzburg in der Klasse von Hermann Nitsch, den er sehr verehrte. Ab dieser Zeit malte Janz Franz auch öffentlich; wie sein großes Vorbild gestaltete er Malaktionen in seinen Ausstellungen. Hermann Nitsch sagte bei einer Ausstellungseröffnung in Kitzbühel: „als janz franz bei mir in salzburg studierte, begriff ich sofort die eigenartigkeit seiner begabung, daran durfte man nichts zerstören, ihn musste man seinen eigenen weg gehen lassen, er wurde von wo anders, von den tiefen seines inneren bestimmt. ich sah katarakte von wunderschönen arbeiten aus ihm herausbrechen. er selbst gestaltete wahrhaftige, der welt entsprechende tiefe visionen von denen wir alle etwas zu lernen hatten.“

Seit 1991 zeigte er seine Bilder regelmäßig in Ausstellungen in Salzburg und auswärts, immer wieder in der Zeitkunstgalerie Kitzbühel und Köln, in der Sammlung Infeld im Burgenland, in Genf, Genua, Passau, Graz und Wien.

In Graz wuchs Janz Franz in einer von Aufbruchsstimmung und Extremen geprägten Kultur- und Lokalszene auf. Zu dieser Zeit war er mit dem ebenfalls in Graz geborenen Arnold Schwarzenegger befreundet. Beide machten eine Lehre in einer Baustoffhandlung. Janz erzählte später gern, dass er seinem Freund half, seine erste Kraftkammer zu bauen. 1991 stellte er in seinem Bild Hallo Arnold den Filmstar als nackten Muskelprotz mit angewachsener, hautfarbener Krone dar. Später, auch in Salzburg, arbeitete Janz Franz als Kellner.

El Hakim, 1990, Tusche auf Papier, ca. 50 x 65 cm

Janz Franz liebte Pferde über alles. 2006 konnte er in einem einfachen Stall außerhalb von Salzburg seine eigenen Araber einstellen und züchten. Diese älteste Pferderasse der Welt, diese eleganten, wunderschönen Tiere waren seit Ende der 1990er-Jahre sein vollkommenes Glück.

Nicht nur Pferde, viele andere Tiere (Katzen, Tiger, Elefanten, …) kommen in den Zeichnungen und Malereien von Janz Franz vor. Vor allem jedoch tummeln sich in den oft großformatigen Bildern finstere Gestalten, Frauen, die wie Hexen aussehen, Teufel und Dämonen. Immer ist Schrift, einzelne Worte oder spontane Sätze, in kräftigen Farben, meistens in Versalien geschrieben, eines seiner zentralen Ausdrucksmittel und mit der Zeichnung untrennbar verbunden. Manchmal hört man steirischen Dialekt „bellen“, oft sind es Selbstgespräche, Aufmunterungen („ich weiß, wo ich stehe“); oft bleibt der Betrachter zuerst an diesen Kommentaren hängen.

Musik, bevorzugt Rock, mit der er in Graz aufwuchs, war für den Künstler lebensnotwendig. Er malte meistens mit Musik in den Ohren, ließ sich durch den Rhythmus antreiben. So entstanden seine ganz besonders intensiven Bilder. Barbara Wally schrieb 1992 über den Künstler: „Janz Franz gehört zu den außergewöhnlichsten Künstlerpersönlichkeiten in Salzburg. Seit dem Durchbruch vor einigen Jahren haben seine Ölbilder, Mischtechniken und Zeichnungen einerseits Aufregung, andererseits auch Begeisterung ausgelöst.“

Lit.:

  • Nikolaus Schaffer: Janz Franz. Arbeiten auf Papier. Hg. Galerie Slavi. Grödig 1991.
  • Barbara Wally: Janz Franz. In: Querschnitt, drei Generationen aus Salzburg. Hg. Dietgard Grimmer. Salzburg 1992.
  • Janz Franz, Detl & Nutl (Katalog). Mit Texten von Otto Breicha, Wolfgang Graninger, Hermann Nitsch und Wolfgang Richter. Hg. Kulturhaus der Stadt Graz, Galerie Altnöder. Graz, Salzburg 1998.

D.G.