Schwerttanz
Dürrnberger Schwerttanz, Salzburger Standestanz, urk. erstmals 1586 erwähnt, wurde bis 1989 ausschließlich von Bergknappen des Dürrnbergs bei Hallein getanzt, seither Verein.
Schwerttänze (30 historische in Österreich, elf in Salzburg nachgewiesen) entstanden wie die Zunfttänze in der Renaissance und erhielten im 19. Jh. belebende und umwertende Impulse. Das Schwert war Bestandteil der Knappentracht und wird verbindendes Requisit im Kettentanz. Seit dem 19. Jh. werden die Figuren (im 19. Jh. 12, heute 16) als Szenen der Arbeit »unter Tage« gedeutet, doch stellen sie Variationen der Reigenführung und des Umgangs mit dem Requisit dar. Der Gasteiner Schwerttanz wurde 1979 in Böckstein durch den Verein wiederbelebt. Der Lungauer Russentanz dürfte ein später missverstandener Schwerttanz der Bergleute sein. Er wurde nicht von weißrussischen Bergleuten eingeführt, wie die Legende erzählt. Die weiß-roten Uniformen, Säbel und Lanzen der Tänzer legen eine Fehldeutung der eb. salzburgischen Knappenuniform nahe, Form und Requisiten entsprechen den Standestänzen. Heute wird der Tanz vom Verein der →Vereinigten aufgeführt. →Volkstanz.
Literatur:
- J. F. Schatteiner: Der Schwerttanz
- Geschichte, Verein und Aufführungspraxis. In: Bergbau. Alltag und Identität der Dürrnberger Bergknappen und Halleiner Salinenarbeiter in Geschichte und Gegenwart, hg. v. U. Kammerhofer-Aggermann (SBzVK 10), Salzburg 1998, S. 233-306.
- I. Peter: Salzburger Tänze. Salzburg 1975.
U.K.