Ernest Borneman

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Borneman, Ernest, * Berlin 12. 4. 1915, † Scharten (OÖ.) 4. 6. 1995, Sexualforscher, Schriftsteller, Komponist.

B. trat 1931 dem »Reichsverband für proletarische Sexualpolitik« des Psychoanalytikers Wilhelm Reich bei und emigrierte 1933 nach England, wo er bei Erich von Hornbostel ein Studium der Musikethnologie begann. Es folgten Studien in Sozialanthropologie, Sexualwissenschaft, Archäologie und Psychoanalyse. 1937 erschien der Roman »The Face of the Cutting Room Floor«. Seinen Lebensunterhalt verdiente B. als Jazzmusiker und als Autor für Rundfunk und Fernsehen. 1954 wurde seine Jazzoper »Four o’Clock in the Morning Blues« durch die BBC uraufgeführt. Nach einem Aufenthalt in Kanada arbeitete B. für das »Freie Fernsehen« bzw. das ZDF. Von 1974 bis 1985 las er am Psychologischen Institut der Universität Salzburg über »Soziale Kulturpsychopathologie «. 1975 erschien »Das Patriarchat, Ursprung und Zukunft unseres Gesellschaftssystems«. »Lexikon der Liebe« und »Sex im Volksmund« wurden Bestseller. Sein Engagement für die Einführung des Sexualkundebuches »Sachen suchen 3« als Schulbuch führte 1976 in Salzburg zu heftigen Debatten.

Lit.:

  • J. Ch. Aigner: Ohne Liebe kein Leben. Zum Tod E. B.s, in: Werkblatt 33, 1995, S. 7-13.
  • SN, 7. 6. 1995.
  • E. B.: Die Urszene. Eine wissenschaftliche Autobiographie, 1977.
  • DBE.

Th.W.