Anton Thuswaldner

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ziffernsteine (1996) vor dem Gebäude der Salzburg AG
Ziffernsteine

Anton Thuswaldner, * 17. Juli 1929 in Klagenfurt, † 2. März 2021 in Kaprun; Bildhauer, Objektkünstler, Grafiker.

Lernte bei Jakob Adlhart und Fritz Behn. 35 Jahre lang, ab 1955, bei den Tauernkraftwerken in Kaprun beschäftigt.

Radikale Brüche, anti-ästhetische Position, kämpferische Unbeirrbarkeit und ein Leidens- und Zerstörungspathos, das sich in zahlreichen Projekten und Aktionen ausdrückt, kennzeichnen sein Werk. Um die Mitte der 1960er-Jahre lösen die ersten Fundstücke (Wurzeln etc.) die geschnitzten Figuren ab. In der Folge verfremden sich Ästhetik der Konstruktion und Idolisierung des Urtümlichen gegenseitig in oft bizarrer Kombinatorik, die auch auf die ländliche Umgebung ausgreift.

Seine gesellschaftskritischen Installationen im öffentlichen Raum verfehlten nicht ihre provozierende Wirkung, legendär ist sein 1991 mit 700 Einkaufswagen eingehaustes Mozartdenkmal (Kunst im öffentlichen Raum).

Seine gemeißelten Zahlensteine aus Granit oder Porphyr stehen als anonyme Male in der Landschaft.

Lit.:

  • W. Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Wien 2015, S. 136–140.
  • W. Nemetz (Hg.): Kaprun und die Kunst. Salzburg 2015.
  • Th. Zaunschirm: A. Th. Salzburg 1986.
  • A.Th., B. Pommer: Kaprun. Steinstunden. Weitra o. J.

N.Sch.