Museum Kunst der Verlorenen Generation

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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links Erwin Oehl (1907–1988), rechte Wand Heinrich Esser (1895–1985)

Museum Kunst der Verlorenen Generation

Das 2017 von Prof. Dr. Heinz R. Böhme gegründete Privatmuseum befindet sich in Salzburg, in der Sigmund-Haffner-Gasse 12, im 1. Stock des historischen „Steinhauser“-Hauses. Der Träger des Museums ist die Prof. Dr. Heinz R. Böhme gemeinnützige Stiftung Salzburg. In jährlich wechselnden Ausstellungen werden Einblicke in diese besondere Sammlung gezeigt.

Die hier vertretenen Künstler*innen wurden um die Jahrhundertwende im damaligen Deutschen Kaiserreich, in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie oder in den östlich angrenzenden Gebieten geboren. Sie wurden durch das nationalsozialistische Regime in ihrer künstlerischen Tätigkeit massiv eingeschränkt und als „entartet“ verfemt. Aus diesem Grund sind die meisten dieser Künstler*innen einem breiteren Publikum unbekannt. Sie waren Schüler*innen von bekannten Lehrern ihrer Zeit, wie Max Liebermann (1847–1935), Max Beckmann (1884–1950), Otto Dix (1891–1969), Lovis Corinth (1858–1925) oder Henri Matisse (1869–1954). In den 1920er-Jahren standen sie am Beginn oder Höhepunkt ihres künstlerischen Schaffens.

Die Machtergreifung 1933 und der damit einhergehende politische Wandel brachten radikale Einschnitte im Kunst- und Kulturleben mit sich. Viele dieser Künstler*innen wurden wegen politischer, rassistischer und religiöser Gründe angefeindet, in die Emigration getrieben oder ermordet. Ihre Bilder wurden im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ 1937 aus öffentlichen Sammlungen und Museen entfernt, verhöhnt, zerstört oder mit etwas Glück versteckt.

Das Museum Kunst der Verlorenen Generation ist das einzige Museum im deutschsprachigen Raum, das sich ausschließlich und kontinuierlich mit der Verlorenen Generation befasst. Die Sammlung wird laufend erweitert.


Lit.: Museum Kunst der Verlorenen Generation

D.G.