Robert Jungk: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Jungk, Robert''', * Berlin 11. 5. 1913, † Salzburg 14. 7. 1994, Schriftsteller, Zukunftsforscher. | '''Jungk, Robert''', * Berlin 11. 5. 1913, † Salzburg 14. 7. 1994, Schriftsteller, Zukunftsforscher. | ||
− | Während seines Studiums engagierte sich J. in der pazifistisch orientierten deutsch-jüdischen Jugendbewegung. Nach einer kurzfristigen Haft emigrierte er 1933 nach Paris, studierte an der Sorbonne Psychologie und Soziologie und arbeitete als Dokumentarfilmer. 1936 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, um sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu beteiligen. Nach seiner Flucht nach Prag 1937 gab J. einen gegen die Nationalsozialisten gerichteten Pressedienst („Mondial Press“) heraus. Während seines Studiums in Zürich (1939-45) arbeitete er für Schweizer, englische und amerikanische Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sich gegen die atomare Bewaffnung und gegen die zivile Nutzung der Kernenergie zu engagieren. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich wurde J. 1960 Vorsitzender der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. 1964 gründete er in Wien das „Institut für Zukunftsfragen“. 1970 nahm er eine Professur an der TU Berlin an. J. übersiedelte nach Salzburg und stiftete hier 1986 die „Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen“ (→Zukunftsbibliothek). Im selben Jahr erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“. Mit zahlreichen Protesten engagierte sich J. gegen die Gefahren der modernen Technik. Seine Bücher wie #Die Zukunft hat schon begonnen# (1952), #Strahlen aus der Asche# (1959), #Die große Maschine# (1966), #Der Atomstaat# (1977) u. a. hatten nicht nur auf die Alternativbewegung großen Einfluss. 1992 kandidierte J. bei der Bundespräsidentenwahl für die Grünen. | + | Während seines Studiums engagierte sich J. in der pazifistisch orientierten deutsch-jüdischen Jugendbewegung. Nach einer kurzfristigen Haft emigrierte er 1933 nach Paris, studierte an der Sorbonne Psychologie und Soziologie und arbeitete als Dokumentarfilmer. 1936 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, um sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu beteiligen. Nach seiner Flucht nach Prag 1937 gab J. einen gegen die Nationalsozialisten gerichteten Pressedienst („Mondial Press“) heraus. Während seines Studiums in Zürich (1939-45) arbeitete er für Schweizer, englische und amerikanische Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sich gegen die atomare Bewaffnung und gegen die zivile Nutzung der Kernenergie zu engagieren. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich wurde J. 1960 Vorsitzender der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. 1964 gründete er in Wien das „Institut für Zukunftsfragen“. 1970 nahm er eine Professur an der TU Berlin an. J. übersiedelte nach Salzburg und stiftete hier 1986 die „Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen“ (→Zukunftsbibliothek). Im selben Jahr erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“. Mit zahlreichen Protesten engagierte sich J. gegen die Gefahren der modernen Technik. Seine Bücher wie #Die Zukunft hat schon begonnen# (1952), #Strahlen aus der Asche# (1959), #Die große Maschine# (1966), #Der Atomstaat# (1977) u. a. hatten nicht nur auf die Alternativbewegung großen Einfluss. 1992 kandidierte J. bei der Bundespräsidentenwahl für die Grünen. Nachlass im →Literaturarchiv Salzburg. |
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Version vom 28. Februar 2018, 12:18 Uhr
Jungk, Robert, * Berlin 11. 5. 1913, † Salzburg 14. 7. 1994, Schriftsteller, Zukunftsforscher.
Während seines Studiums engagierte sich J. in der pazifistisch orientierten deutsch-jüdischen Jugendbewegung. Nach einer kurzfristigen Haft emigrierte er 1933 nach Paris, studierte an der Sorbonne Psychologie und Soziologie und arbeitete als Dokumentarfilmer. 1936 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, um sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu beteiligen. Nach seiner Flucht nach Prag 1937 gab J. einen gegen die Nationalsozialisten gerichteten Pressedienst („Mondial Press“) heraus. Während seines Studiums in Zürich (1939-45) arbeitete er für Schweizer, englische und amerikanische Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sich gegen die atomare Bewaffnung und gegen die zivile Nutzung der Kernenergie zu engagieren. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich wurde J. 1960 Vorsitzender der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. 1964 gründete er in Wien das „Institut für Zukunftsfragen“. 1970 nahm er eine Professur an der TU Berlin an. J. übersiedelte nach Salzburg und stiftete hier 1986 die „Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen“ (→Zukunftsbibliothek). Im selben Jahr erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“. Mit zahlreichen Protesten engagierte sich J. gegen die Gefahren der modernen Technik. Seine Bücher wie #Die Zukunft hat schon begonnen# (1952), #Strahlen aus der Asche# (1959), #Die große Maschine# (1966), #Der Atomstaat# (1977) u. a. hatten nicht nur auf die Alternativbewegung großen Einfluss. 1992 kandidierte J. bei der Bundespräsidentenwahl für die Grünen. Nachlass im →Literaturarchiv Salzburg.
Lit.:
- E. Hiebl, St. Wally: Das Zukunftsdenken bei R. J. und Leopold Kohr. Salzburg 2017.
- K. Gammer, R. J. - die frühen Jahre. Salzburg 2012.
- L. Pichler: R. J. und die Anti-Atomkraft-Bewegung. Salzburg 2012
- A. Pfützner: Episoden zu R. J.s Leben in Salzburg. Salzburg 2011.
Th.W.