Franz Stelzhamer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 1845 Domizil in Ried gemeinsam mit Ehefrau Barbara (geb. Reyß) und Tochter Lini: Finanzielle Not zwang ihn immer wieder zu Vortragsreisen und längeren Aufenthalten in Linz und Wien; die Suche nach neuen literarischen Märkten und der Tod seines Kindes führten S. in den Jahren 1852-55 nach München, Augsburg und Stuttgart. Nach dem Tod seiner ersten Frau (1856) - Grab auf dem Sebastiansfriedhof in Salzburg - lebte er vorwiegend in der Stadt Salzburg.
 
Ab 1845 Domizil in Ried gemeinsam mit Ehefrau Barbara (geb. Reyß) und Tochter Lini: Finanzielle Not zwang ihn immer wieder zu Vortragsreisen und längeren Aufenthalten in Linz und Wien; die Suche nach neuen literarischen Märkten und der Tod seines Kindes führten S. in den Jahren 1852-55 nach München, Augsburg und Stuttgart. Nach dem Tod seiner ersten Frau (1856) - Grab auf dem Sebastiansfriedhof in Salzburg - lebte er vorwiegend in der Stadt Salzburg.
  
Ab seinem 60. Lebensjahr Ehrenpension vom Staat und vom Land OÖ. 1868 heiratete er Therese Böhm-Pammer und lebte von 1870 bis zu seinem Tod mit ihr und den beiden Kindern Lucian und Rosalia in Henndorf (Wohn- und Sterbehaus, Franz-Stelzhamer-Str. 6); ebenfalls in Henndorf befindet sich das Grabmal des Dichters und seit 1974 das Stelzhamer-Denkmal, der sog. #Henndorfer Kirschbaum#. Freundschaftliche Kontakte in Salzburg zu G.A. →Pichler, A. →Radnitzky und H. →Reitzenbeck und S. →Wagner. Außer Mundartgedichten und -epen verfasste S. zahlreiche schriftsprachliche Gedichte, Erzählungen und „politische Schriften” wie z.B. das antisemitische Pamphlet #Jude#, das 1852 im Sammelband #Das bunte Buch# veröffentlicht wurde. Im Wiener Vormärz begehrter Verfasser von Zeitschriftenartikeln. Wichtige Werkausgaben, u.a. die vierbändige Ausgabe seiner Mundartgedichte, hg. v. P.K. Rosegger (1884); digitalisierte Erstausgaben: http://www.literature.at/default.alo; Auswahlausgaben, u. a. die von H.C. →Artmann hg. #Lieder und Gedichte# (1981).  
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Ab seinem 60. Lebensjahr Ehrenpension vom Staat und vom Land OÖ. 1868 heiratete er Therese Böhm-Pammer und lebte von 1870 bis zu seinem Tod mit ihr und den beiden Kindern Lucian und Rosalia in Henndorf (Wohn- und Sterbehaus, Franz-Stelzhamer-Str. 6); ebenfalls in Henndorf befindet sich das Grabmal des Dichters und seit 1974 das Stelzhamer-Denkmal, der sog. #Henndorfer Kirschbaum#. Freundschaftliche Kontakte in Salzburg zu G.A. →Pichler, A. →Radnitzky und H. →Reitzenbeck und S. →Wagner. Außer Mundartgedichten und -epen verfasste S. zahlreiche schriftsprachliche Gedichte, Erzählungen und „politische Schriften” wie z.B. das antisemitische Pamphlet #Jude#, das 1852 im Sammelband #Das bunte Buch# veröffentlicht wurde. Im Wiener Vormärz begehrter Verfasser von Zeitschriftenartikeln. Wichtige Werkausgaben, u.a. die vierbändige Ausgabe seiner Mundartgedichte, hg. v. P.K. Rosegger (1884); digitalisierte Erstausgaben: http://www.literature.at/default.alo; Auswahlausgaben, u.a. die von H.C. →Artmann hg. #Lieder und Gedichte# (1981).  
  
 
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Version vom 1. März 2018, 01:01 Uhr

Stelzhamer, Franz, * Großpiesenham bei Ried (OÖ.) 29.11.1802, † Henndorf bei Salzburg 14.7.1874, Schriftsteller.

Gymnasium Salzburg, 1825-29 Jusstudium in Graz und Wien; Hauslehrer in Bielitz (Schlesien) und Braunhirschengrund (Wien, Fünfhaus); kurzes Intermezzo am Priesterseminar in Linz (1832/33); 1835/36 Mitglied der Schauspielertruppe am königlichen Theater in Passau. Im selben Jahr trat S. zum ersten Mal mit Gedichten in obderennsischer Volksmundart an die Öffentlichkeit. Sein erster Mundartgedichtband #Lieder in obderennsischer Volksmundart# erschien 1837 in Wien und begründete seinen Ruf als hervorragendster Dialektdichter seiner Zeit. Weitere Gedichtbände: #Neue Gesänge in obderennsischer Volksmundart# (1841), #Neue Gedichte in obderennsischer Volksmundart# (1846) und #Neueste Lieder und Gesänge in obderennsischer Volksmundart# (1868).

Ab 1845 Domizil in Ried gemeinsam mit Ehefrau Barbara (geb. Reyß) und Tochter Lini: Finanzielle Not zwang ihn immer wieder zu Vortragsreisen und längeren Aufenthalten in Linz und Wien; die Suche nach neuen literarischen Märkten und der Tod seines Kindes führten S. in den Jahren 1852-55 nach München, Augsburg und Stuttgart. Nach dem Tod seiner ersten Frau (1856) - Grab auf dem Sebastiansfriedhof in Salzburg - lebte er vorwiegend in der Stadt Salzburg.

Ab seinem 60. Lebensjahr Ehrenpension vom Staat und vom Land OÖ. 1868 heiratete er Therese Böhm-Pammer und lebte von 1870 bis zu seinem Tod mit ihr und den beiden Kindern Lucian und Rosalia in Henndorf (Wohn- und Sterbehaus, Franz-Stelzhamer-Str. 6); ebenfalls in Henndorf befindet sich das Grabmal des Dichters und seit 1974 das Stelzhamer-Denkmal, der sog. #Henndorfer Kirschbaum#. Freundschaftliche Kontakte in Salzburg zu G.A. →Pichler, A. →Radnitzky und H. →Reitzenbeck und S. →Wagner. Außer Mundartgedichten und -epen verfasste S. zahlreiche schriftsprachliche Gedichte, Erzählungen und „politische Schriften” wie z.B. das antisemitische Pamphlet #Jude#, das 1852 im Sammelband #Das bunte Buch# veröffentlicht wurde. Im Wiener Vormärz begehrter Verfasser von Zeitschriftenartikeln. Wichtige Werkausgaben, u.a. die vierbändige Ausgabe seiner Mundartgedichte, hg. v. P.K. Rosegger (1884); digitalisierte Erstausgaben: http://www.literature.at/default.alo; Auswahlausgaben, u.a. die von H.C. →Artmann hg. #Lieder und Gedichte# (1981).

Lit.:

  • S. Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, 70-74.
  • „Der Fall F.S.“. Antisemitismus im 19. Jahrhundert. Hg. v. P.-M. Dallinger. Linz 2014.
  • nur fort zu dir. F.S. und Betty Stelzhamer - Briefwechsel. Hg. v. S. Bengesser u. G. Achleitner. Salzburg 2002.
  • F.S. Wanderer zwischen den Welten. Dokumentation eines Lebens in Bruchstücken. Zum 200. Geburtstag des Dichters. Publikation und CD zur Ausstellung. Hg. v. S. Bengesser. Linz 2002.

S.B.