Abraham Megerle: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Erhielt als Chorknabe in der Kapelle der Erzherzogin Anna Katharina und als Sänger in der Innsbrucker Hofkapelle Kompositionsunterricht von J. →Stadlmayr, den er als | + | Erhielt als Chorknabe in der Kapelle der Erzherzogin Anna Katharina und als Sänger in der Innsbrucker Hofkapelle Kompositionsunterricht von J. →Stadlmayr, den er als „aller Komponisten ewige Zier und Ehr“ bezeichnete. 1634 übernahm er die Leitung der Dommusik in Konstanz, 1640/41 übertrug ihm Eb. →Paris Lodron das Salzburger Kapellmeisteramt und verlieh ihm eine Pfründe in der hochdotierten und angesehenen Schneeherren-Stiftung an der Domkirche. In besonderer Weise galt M.s Sorge dem Musikrepertoire des neuen →Domes, für das er nicht nur mehrere Chorbücher kompilieren und ingrossieren ließ, sondern auch eigene Werke beisteuerte, u. a. sein 1647 in Salzburg gedrucktes Opus primum #Ara musica solemni concentu […]# in drei Bänden mit 1-24stimmigen, teilweise instrumentalen Wechselgesängen für das ganze Kirchenjahr. Wohl schon Ende 1651 wandte sich M. nach Altötting, wo er als Kanonikus des Kollegiatstiftes seinen letzten Lebensabschnitt zubrachte. M. wurde Mentor seines Neffen, des berühmten Kanzelredners →Abraham a Sancta Clara. 1672 veröffentlichte M., der auch mit religiös-erbaulichen und musikkritischen Schriften hervorgetreten ist, sein autobiographisches #Speculum musico-mortuale, das ist: Musicalischer Todtenspiegel#, der neben Gebeten auch mehrere bildliche Darstellungen von Musikinstrumenten enthält. Von seinen angeblich 2000 Werken ist der überwiegende Teil verschollen. M. beherrschte nicht nur den mehrchörigen, sondern auch den monodischen Stil. Die Salzburger Domkirche bot ihm dafür ein breites Spektrum aufführungspraktischer Möglichkeiten. |
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Version vom 1. März 2018, 17:51 Uhr
Megerle, Abraham, * Wasserburg (Bayern) 9.2.1607, † Altötting 29.5.1680, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg.
Erhielt als Chorknabe in der Kapelle der Erzherzogin Anna Katharina und als Sänger in der Innsbrucker Hofkapelle Kompositionsunterricht von J. →Stadlmayr, den er als „aller Komponisten ewige Zier und Ehr“ bezeichnete. 1634 übernahm er die Leitung der Dommusik in Konstanz, 1640/41 übertrug ihm Eb. →Paris Lodron das Salzburger Kapellmeisteramt und verlieh ihm eine Pfründe in der hochdotierten und angesehenen Schneeherren-Stiftung an der Domkirche. In besonderer Weise galt M.s Sorge dem Musikrepertoire des neuen →Domes, für das er nicht nur mehrere Chorbücher kompilieren und ingrossieren ließ, sondern auch eigene Werke beisteuerte, u. a. sein 1647 in Salzburg gedrucktes Opus primum #Ara musica solemni concentu […]# in drei Bänden mit 1-24stimmigen, teilweise instrumentalen Wechselgesängen für das ganze Kirchenjahr. Wohl schon Ende 1651 wandte sich M. nach Altötting, wo er als Kanonikus des Kollegiatstiftes seinen letzten Lebensabschnitt zubrachte. M. wurde Mentor seines Neffen, des berühmten Kanzelredners →Abraham a Sancta Clara. 1672 veröffentlichte M., der auch mit religiös-erbaulichen und musikkritischen Schriften hervorgetreten ist, sein autobiographisches #Speculum musico-mortuale, das ist: Musicalischer Todtenspiegel#, der neben Gebeten auch mehrere bildliche Darstellungen von Musikinstrumenten enthält. Von seinen angeblich 2000 Werken ist der überwiegende Teil verschollen. M. beherrschte nicht nur den mehrchörigen, sondern auch den monodischen Stil. Die Salzburger Domkirche bot ihm dafür ein breites Spektrum aufführungspraktischer Möglichkeiten.
Lit.:
- P. Tenhaef: A. M. Kanonkünste und andere »Arcana musica«. In: MUSAU 9, 1989.
- W. Senn: Musik und Theater am Hof zu Innsbruck. Innsbruck 1954.
E.H.