Paris von Lodron: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | * Erzbischof Paris Lodron (1619-1653). Staatsmann zwischen Krieg und Frieden. Kat. Dommuseum. Salzburg 2003. | |
* R. R. Heinisch: Paris Graf Lodron. Reichsfürst und Erzbischof von Salzburg, Wien-München 1991. | * R. R. Heinisch: Paris Graf Lodron. Reichsfürst und Erzbischof von Salzburg, Wien-München 1991. | ||
* F. Martin: Salzburgs Fürsten in der Barockzeit. Salzburg 41982, S. 84 ff. | * F. Martin: Salzburgs Fürsten in der Barockzeit. Salzburg 41982, S. 84 ff. | ||
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* K. J. Grauer: Paris Lodron. Eb. v. Salzburg, Ein Staatsmann des Friedens, Salzburg 1953. | * K. J. Grauer: Paris Lodron. Eb. v. Salzburg, Ein Staatsmann des Friedens, Salzburg 1953. | ||
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Version vom 10. Juni 2018, 15:14 Uhr
Paris Graf Lodron, * Castelnuovo (Provinz Trient) 13. 2. 1586, † Salzburg 15. 12. 1653, Eb. von Salzburg 1619-53.
Nach dem Studium in Ingolstadt wurde P., der bereits andere Pfründen besaß, Domherr in Salzburg, 1616 Dompropst und Hofkammerpräsident. Seine Wahl zum Eb. erfolgte in der Anfangsphase des Dreißigjährigen Krieges, der seine gesamte Regierungszeit überschattete. P. setzte die Außenpolitik seiner beiden Vorgänger →Wolf Dietrich und →Markus Sittikus fort und trat trotz aller Pressionen nicht der kath. »Liga« bei, unterstützte aber nach Kräften und nach der Neutralitätsauffassung der frühen Neuzeit die kath. Mächte mit Truppen und Geld.
Die vom Erzstift verfassungskonform eingehobenen Reichs- und Kreiskontributionen gingen bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Aktionen Wallensteins und der Vormarsch der Schweden in Bayern setzten auch Salzburg der Gefahr einer Invasion aus. Die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück sahen Salzburger Gesandte in verantwortungsvollen Positionen, obwohl P. wie der Papst gegen die Verträge protestierte. Innenpolitisch war P. auf unbedingte Konsenspolitik bedacht. So gab es keinerlei Reibungen mit dem Domkapitel, und auch die Landstände wurden seit 1620 wieder regelmäßig einberufen, um die Verantwortung für die riesige Steuerlast auf eine breitere Basis zu stellen. Unsummen an Steuerleistungen wurden auch für die eigenen Verteidigungsanstrengungen gebraucht: die Hauptstadt und das ganze Land wurden unter dem Dombaumeister S. →Solari stark befestigt, das gesamte Militärwesen einer eingehenden Reorganisation unterzogen.
Der Steuerdruck auf die Bevölkerung führte zu einem ständigen Verarmungsprozess, der sich in einem rasch beigelegten Bauernaufstand des Jahres 1645 im salzburgischen Zillertal Luft verschaffte. P. zeigte Ansätze toleranteren Denkens. Neben der Trockenlegung der Sümpfe im Schallmoos und Itzlinger Moos sowie einem Arbeitsbeschaffungsprogramm, das freilich der eigenen Familie diente, ist P. vor allem die Erhaltung und Festigung der Salzburger Selbständigkeit gegen Anmaßungen Maximilians I. von Bayern und die territoriale Integrität des Erzstiftes zu verdanken. Trotz aller extremen Belastungen seiner Untertanen hat P. der Bevölkerung schwere Verluste an Menschenleben, wie sie andere Länder des Reiches erlitten, erspart, wenn man von den Opfern der Pestseuchen absieht. Dazu kommen die Leistungen des Eb. in der Kulturpolitik, wie die Weiterführung des Baues und Weihe des →Doms (1628) und die Gründung der →Univ. (1622/23).
Lit.:
- Erzbischof Paris Lodron (1619-1653). Staatsmann zwischen Krieg und Frieden. Kat. Dommuseum. Salzburg 2003.
- R. R. Heinisch: Paris Graf Lodron. Reichsfürst und Erzbischof von Salzburg, Wien-München 1991.
- F. Martin: Salzburgs Fürsten in der Barockzeit. Salzburg 41982, S. 84 ff.
- K. J. Grauer: Paris Lodron. Eb. v. Salzburg, Ein Staatsmann des Friedens, Salzburg 1953.
R.R.H.