Moriz Gelinek: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gelinek, Moriz''', * Hallein 30. 4. 1887, † Salzburg 24. 1. 1979, Ingenieur, Eisenbahnpionier.
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'''Gelinek, Moriz''', * Hallein 30.4.1887, † Salzburg 24.1.1979, Ingenieur, Eisenbahnpionier.
  
Schon früh nach Ende des 1.Weltkriegs verfolgte G. die Idee der benzin- bzw. dieselelektrischen Kraftübertragung bei Lokomotiven. Die erste Lokomotive, eine Feldbahnlok, gebaut in den Jahren 1920/21, war für den Einsatz im Torfwerk Lamprechtshausen/Bürmoos vorgesehen, weitere folgten. In der Folge meldete G. mehrere Patente an. Berühmt und in den späteren Jahren ausgezeichnet wurde G. für den Bau und Vertrieb von »Gebus«-Loks. Seine Patente erreichten Weltgeltung: 1931 etwa wurde das Gebus-System in 13 europäischen Ländern sowie in den USA durch Patente geschützt. Noch in den frühen 1960er Jahren war das Aushängeschild der Deutschen Bundesbahn der »Fliegende Hamburger«, eine von G. entwickelte Lokomotive. Produktionsstätten gab es abwechselnd in Salzburg und in Wien. Im Laufe seines Berufslebens verlagerte G. jedoch seine Tätigkeit immer mehr auf die Planung von Werks- und Grubenlokomotiven, auf die Projektierung von Anlagen für die Erzeugung von Holzkohle und Holzkohlenbriketts sowie die Vergabe von Lizenzen des Gebus-Systems an Lokomotiv- und Waggonfabriken im In- und Ausland.  
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Schon früh nach Ende des 1.Weltkriegs verfolgte G. die Idee der benzin- bzw. dieselelektrischen Kraftübertragung bei Lokomotiven. Die erste Lokomotive, eine Feldbahnlok, gebaut in den Jahren 1920/21, war für den Einsatz im Torfwerk Lamprechtshausen/Bürmoos vorgesehen, weitere folgten. In der Folge meldete G. mehrere Patente an. Berühmt und in den späteren Jahren ausgezeichnet wurde G. für den Bau und Vertrieb von #Gebus#-Loks. Seine Patente erreichten Weltgeltung: 1931 etwa wurde das Gebus-System in 13 europäischen Ländern sowie in den USA durch Patente geschützt. Noch in den frühen 1960er Jahren war das Aushängeschild der Deutschen Bundesbahn der #Fliegende Hamburger#, eine von G. entwickelte Lokomotive. Produktionsstätten gab es abwechselnd in Salzburg und in Wien. Im Laufe seines Berufslebens verlagerte G. jedoch seine Tätigkeit immer mehr auf die Planung von Werks- und Grubenlokomotiven, auf die Projektierung von Anlagen für die Erzeugung von Holzkohle und Holzkohlenbriketts sowie die Vergabe von Lizenzen des Gebus-Systems an Lokomotiv- und Waggonfabriken im In- und Ausland.  
  
 
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Version vom 31. Juli 2018, 15:54 Uhr

Gelinek, Moriz, * Hallein 30.4.1887, † Salzburg 24.1.1979, Ingenieur, Eisenbahnpionier.

Schon früh nach Ende des 1.Weltkriegs verfolgte G. die Idee der benzin- bzw. dieselelektrischen Kraftübertragung bei Lokomotiven. Die erste Lokomotive, eine Feldbahnlok, gebaut in den Jahren 1920/21, war für den Einsatz im Torfwerk Lamprechtshausen/Bürmoos vorgesehen, weitere folgten. In der Folge meldete G. mehrere Patente an. Berühmt und in den späteren Jahren ausgezeichnet wurde G. für den Bau und Vertrieb von #Gebus#-Loks. Seine Patente erreichten Weltgeltung: 1931 etwa wurde das Gebus-System in 13 europäischen Ländern sowie in den USA durch Patente geschützt. Noch in den frühen 1960er Jahren war das Aushängeschild der Deutschen Bundesbahn der #Fliegende Hamburger#, eine von G. entwickelte Lokomotive. Produktionsstätten gab es abwechselnd in Salzburg und in Wien. Im Laufe seines Berufslebens verlagerte G. jedoch seine Tätigkeit immer mehr auf die Planung von Werks- und Grubenlokomotiven, auf die Projektierung von Anlagen für die Erzeugung von Holzkohle und Holzkohlenbriketts sowie die Vergabe von Lizenzen des Gebus-Systems an Lokomotiv- und Waggonfabriken im In- und Ausland.

Lit.:

  • R. Floimair (Hg.): Moriz Gelinek. Leben und Werk. Der Salzburger Eisenbahnpionier, Schriftenreihe des Landespressebüros, Salzburg 1996.

P.M.