Bruno Walter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Walter, Bruno''' (eigent.: '''Bruno Walter Schlesinger'''), * Berlin 15.9.1876, † Beverly Hills 17.2.1962, Dirigent und Pianist.
 
'''Walter, Bruno''' (eigent.: '''Bruno Walter Schlesinger'''), * Berlin 15.9.1876, † Beverly Hills 17.2.1962, Dirigent und Pianist.
  
Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern,  mit 17bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit G. →Mahler zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakten mit R. →Strauss. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österr. Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die UA von H. →Pfitzners #Palestrina#. Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlr. prominenter Orchester in nahezu allen europ. und amerik. Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine intern. Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte. Seine Beziehung zu Salzburg und den Salzburger →Festspielen begann 1925 mit der Aufführung von Donizettis #Don Pasquale#. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des →Festspielhauses, teilten sich M. →Reinhardt, Franz Schalk und W. die Leitung der Festspiele. W.s Opernrepertoire reichte von Glucks #Iphigenie in Aulis# (1930) und #Orpheus und Eurydike# (1931) über die dt. romantische Oper (Webers #Oberon# 1932, #Euryanthe# 1937) bis zu Wagners #Tristan und Isolde# (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von Mozart-Opern: Nach dem ersten, noch dt. gesungenen #Don Giovanni# (1931) entschied er sich bereits 1934 für die ital. Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit C. →Krauss und A. →Toscanini die musikal. Leitung der Festspiele.  
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Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern,  mit 17 bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit G. →Mahler zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakte mit R. →Strauss. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österr. Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die UA von H. →Pfitzners #Palestrina#. Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlr. prominenter Orchester in nahezu allen europ. und amerik. Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine intern. Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte. Seine Beziehung zu Salzburg und den Salzburger →Festspielen begann 1925 mit der Aufführung von Donizettis #Don Pasquale#. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des →Festspielhauses, teilten sich M. →Reinhardt, Franz Schalk und W. die Leitung der Festspiele. W.s Opernrepertoire reichte von Glucks #Iphigenie in Aulis# (1930) und #Orpheus und Eurydike# (1931) über die dt. romantische Oper (Webers #Oberon# 1932, #Euryanthe# 1937) bis zu Wagners #Tristan und Isolde# (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von Mozart-Opern: Nach dem ersten, noch dt. gesungenen #Don Giovanni# (1931) entschied er sich bereits 1934 für die ital. Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit C. →Krauss und A. →Toscanini die musikal. Leitung der Festspiele.  
 
Schriften u.a.: #Thema und Variationen# (1950), #Von der Musik und vom Musizieren# (1957), #Briefe, 1894 bis 1962#, hg. von Walter Lindt (1957); #Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann#, hg. von B. Wessling (1980).  
 
Schriften u.a.: #Thema und Variationen# (1950), #Von der Musik und vom Musizieren# (1957), #Briefe, 1894 bis 1962#, hg. von Walter Lindt (1957); #Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann#, hg. von B. Wessling (1980).  
  

Version vom 23. Oktober 2018, 13:19 Uhr

Walter, Bruno (eigent.: Bruno Walter Schlesinger), * Berlin 15.9.1876, † Beverly Hills 17.2.1962, Dirigent und Pianist.

Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern, mit 17 bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit G. →Mahler zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakte mit R. →Strauss. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österr. Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die UA von H. →Pfitzners #Palestrina#. Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlr. prominenter Orchester in nahezu allen europ. und amerik. Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine intern. Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte. Seine Beziehung zu Salzburg und den Salzburger →Festspielen begann 1925 mit der Aufführung von Donizettis #Don Pasquale#. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des →Festspielhauses, teilten sich M. →Reinhardt, Franz Schalk und W. die Leitung der Festspiele. W.s Opernrepertoire reichte von Glucks #Iphigenie in Aulis# (1930) und #Orpheus und Eurydike# (1931) über die dt. romantische Oper (Webers #Oberon# 1932, #Euryanthe# 1937) bis zu Wagners #Tristan und Isolde# (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von Mozart-Opern: Nach dem ersten, noch dt. gesungenen #Don Giovanni# (1931) entschied er sich bereits 1934 für die ital. Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit C. →Krauss und A. →Toscanini die musikal. Leitung der Festspiele. Schriften u.a.: #Thema und Variationen# (1950), #Von der Musik und vom Musizieren# (1957), #Briefe, 1894 bis 1962#, hg. von Walter Lindt (1957); #Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann#, hg. von B. Wessling (1980).

Lit:

  • A. Holde: B.W. Berlin 1960.
  • B. Gavoty: B. W. Genf 1956.
  • P. Stefan: B. W. Wien 1936.

J.F. (†)