Franz von Pausinger: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Februar 2021, 02:55 Uhr
Franz von Pausinger, * in Salzburg 10. Februar 1839, † in Salzburg 7. April 1915, Maler. Seinerzeit gefeierte Autorität der Jagd- und Tiermalerei, wuchs in Schloss Kogl bei Vöcklamarkt auf, studierte in Wien, Karlsruhe (Schirmer) und Zürich (Koller).
Selbst ein begeisterter Jäger, war Pausinger Gast in den berühmtesten Revieren der Monarchie und Begleiter des Kronprinzen Rudolf auf seinen Jagdzügen. Die Publikation zu dessen Orientreise 1881 schmückte er mit 136 Illustrationen. Im Salzburger Schloss Elsenheim richtete er sich ein prächtiges Künstlerheim ein, im neuerbauten Künstlerhaus (Kunstverein) hielt er zwei große Ateliers. Vor allem Hirsch und Gemse sind Pausingers endlos variiertes Thema. Als Zeichner virtuos, beschränkte er seine Palette immer mehr auf stumpfe Grün- und Brauntöne; seine Spezialität waren riesige Kohlezeichnungen. Im Halbdunkel seiner urlandschaftlichen Szenerien schwelt dramatische Spannung. In seinen besten Werken gelingt es ihm, den Verismus der Darstellung ins Monumentale und Sinnbildhafte von Lebenskampf und Todesnähe zu heben.
Pausingers Frau Rosalia (1843–1925) war Bildnismalerin, seine Tochter Helene (1871–1956) erreichte als Blumen-, Stillleben- und Landschaftsmalerin ansprechendes Niveau. Die jüngste Tochter, Elisabeth (1888–1968), heiratete den amerikanischen Dichter Charles Wharton Stork, lebte in Philadelphia und übersetzte Johanna Spyris Heidi erstmals ins Englische. Wie ihre Schwester Paula, verh. Erggelet (1876–1969), die ihr nach Amerika folgte, war sie eine ambitionierte Malerin.
Clemens von Pausinger (* 1. März 1855 in Salzburg, † 3. Jänner 1936 in Wien), ein Neffe des Franz von Pausinger, war v.a. als Pastellporträtist einer der bevorzugten Maler der vornehmen Wiener Gesellschaft.
Lit.:
- AKL 94, 2017.
- N. Schaffer in: Musbl.76. Jg. Juli 2015.
- M. Dornig: „My whole concept of the world has changed“. Phil. Diss. Univ. Wien 2016.
- Ausstellungskat. Orient. Österr. Malerei zwischen 1848 und 1914. Residenzgalerie Salzburg 997.
- ÖBL 7, 1977.
- Kat. Gedächtnisausstellung Salzburg 1939.
Zu Helene von Pausinger:
- N. Schaffer in: B. Wally, S. 28 f., 360f.
N.Sch.