Hans von Burghausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Hans von '''Burghausen''' (Purkhauser, Purghauser), auch Stethaimer genannt, * um 1350/60 in Burghausen, † 10. August 1432 in Landshut, Baumeister und Steinmetz. Bedeutendster Meister der spätgotischen Baukunst im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Bayern, Haupt der Landshuter Bauschule. Weiterführung der spätgotischen Hallenform zu großen Einheitsräumen mit Binnenchor und hochgezogenen Seitenkapellen in den eingezogenen Strebepfeilern. Die Seitenschiffe der Hallenkirche um das Mittelschiff herumgezogen, Binnenchor mit Schlusspfeiler in der Mittelachse, gewölbe-einheitliche Lösung durch die Figuration zum richtungslos flutenden Raum. Erste Verwendung der Wandpfeiler zur Raumgliederung.
 
Hans von '''Burghausen''' (Purkhauser, Purghauser), auch Stethaimer genannt, * um 1350/60 in Burghausen, † 10. August 1432 in Landshut, Baumeister und Steinmetz. Bedeutendster Meister der spätgotischen Baukunst im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Bayern, Haupt der Landshuter Bauschule. Weiterführung der spätgotischen Hallenform zu großen Einheitsräumen mit Binnenchor und hochgezogenen Seitenkapellen in den eingezogenen Strebepfeilern. Die Seitenschiffe der Hallenkirche um das Mittelschiff herumgezogen, Binnenchor mit Schlusspfeiler in der Mittelachse, gewölbe-einheitliche Lösung durch die Figuration zum richtungslos flutenden Raum. Erste Verwendung der Wandpfeiler zur Raumgliederung.
  
Auf seinem Grabstein in Landshut (mit Porträtbüste) sind seine Hauptwerke angeführt: St. Martin in Landshut (Chor 1398 vollendet); Chor der Stadtpfarrkirche [[Franziskanerkirche]] in Salzburg (1408 begonnen); St. Jakob in Straubing (um 1408–18); St. Nikolaus in Neuötting (1410 begonnen); Hl.-Geist-Spitalskirche in Landshut (1407 begonnen); St. Jakob in Wasserburg (1410 begonnen). In der Salzburger Franziskanerkirche wird das Bild des Steinmetzen in rotem Gewand mit grünem Hut am südöstlichen Chorpfeiler als Porträt angenommen. Nachwirkungen bei Hans Sever in Hall, [[Harperger, Peter|Peter Harperger]], weiters bei der Spitalkirche in Meran und der Martinskirche in Amberg.
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Auf seinem Grabstein in Landshut (mit Porträtbüste) sind seine Hauptwerke angeführt: St. Martin in Landshut (Chor 1398 vollendet); Chor der Stadtpfarrkirche [[Franziskanerkirche]] in Salzburg (1408 begonnen); St. Jakob in Straubing (um 1408–18); St. Nikolaus in Neuötting (1410 begonnen); Hl.-Geist-Spitalskirche in Landshut (1407 begonnen); St. Jakob in Wasserburg (1410 begonnen). In der Salzburger Franziskanerkirche wird das Bild des Steinmetzen in rotem Gewand mit grünem Hut am südöstlichen Chorpfeiler als Porträt angenommen. Nachwirkungen bei Hans Sever in Hall, [[Harperger, Peter|Peter Harperger]], weiters bei der Spitalkirche zum Heiligen Geist in Meran und der Martinskirche in Amberg.
  
 
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* P. Kurmann, B. Kurmann-Schwarz: Memoria und Porträt. Zum Epitaph des Hans von Burghausen an der Martinskirche zu Landshut. In: S. Bürger, B. Klein (Hg.): Werkmeister der Spätgotik. Darmstadt 2010, S. 44–58.
 
* P. Kurmann, B. Kurmann-Schwarz: Memoria und Porträt. Zum Epitaph des Hans von Burghausen an der Martinskirche zu Landshut. In: S. Bürger, B. Klein (Hg.): Werkmeister der Spätgotik. Darmstadt 2010, S. 44–58.
 
* H. G. Franz: Zum Problem des Weichen Stils in der gotischen Baukunst um 1400. In: Internationale Gotik in Mitteleuropa, Graz 1990, S. 324f.
 
* H. G. Franz: Zum Problem des Weichen Stils in der gotischen Baukunst um 1400. In: Internationale Gotik in Mitteleuropa, Graz 1990, S. 324f.

Version vom 3. Mai 2021, 10:32 Uhr

Epitaph des Baumeisters Hans von Burghausen

Hans von Burghausen (Purkhauser, Purghauser), auch Stethaimer genannt, * um 1350/60 in Burghausen, † 10. August 1432 in Landshut, Baumeister und Steinmetz. Bedeutendster Meister der spätgotischen Baukunst im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Bayern, Haupt der Landshuter Bauschule. Weiterführung der spätgotischen Hallenform zu großen Einheitsräumen mit Binnenchor und hochgezogenen Seitenkapellen in den eingezogenen Strebepfeilern. Die Seitenschiffe der Hallenkirche um das Mittelschiff herumgezogen, Binnenchor mit Schlusspfeiler in der Mittelachse, gewölbe-einheitliche Lösung durch die Figuration zum richtungslos flutenden Raum. Erste Verwendung der Wandpfeiler zur Raumgliederung.

Auf seinem Grabstein in Landshut (mit Porträtbüste) sind seine Hauptwerke angeführt: St. Martin in Landshut (Chor 1398 vollendet); Chor der Stadtpfarrkirche Franziskanerkirche in Salzburg (1408 begonnen); St. Jakob in Straubing (um 1408–18); St. Nikolaus in Neuötting (1410 begonnen); Hl.-Geist-Spitalskirche in Landshut (1407 begonnen); St. Jakob in Wasserburg (1410 begonnen). In der Salzburger Franziskanerkirche wird das Bild des Steinmetzen in rotem Gewand mit grünem Hut am südöstlichen Chorpfeiler als Porträt angenommen. Nachwirkungen bei Hans Sever in Hall, Peter Harperger, weiters bei der Spitalkirche zum Heiligen Geist in Meran und der Martinskirche in Amberg.

Lit.:

  • P. Kurmann, B. Kurmann-Schwarz: Memoria und Porträt. Zum Epitaph des Hans von Burghausen an der Martinskirche zu Landshut. In: S. Bürger, B. Klein (Hg.): Werkmeister der Spätgotik. Darmstadt 2010, S. 44–58.
  • H. G. Franz: Zum Problem des Weichen Stils in der gotischen Baukunst um 1400. In: Internationale Gotik in Mitteleuropa, Graz 1990, S. 324f.
  • F. Kobler: Über den gegenwärtigen Forschungsstand zum Leben und Werk des Baumeisters. In: AMK 30, H. 198/199, 1985, S. 7ff.
  • V. Liedke: Hans Purkhauser, genannt Meister H. v. B., sein Neffe Hans Stethaimer und sein Sohn Stefan Purkhauser, die drei Baumeister an St. Martin in Landshut. In: Ars Bavarica, Bd. 35/36, München 1984, S. 1ff. L.T., G.P.