Verbrüderungsbuch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Aktualis. P.F.K.)
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Verbrüderungsbuch''' von →St. Peter, bedeutendstes Beispiel der Verzeichnisse von Klostergemeinschaften und geistlichen sowie weltlichen Personen, die sich zu Fürbittengemeinschaften (Gebetsverbrüderungen) zusammengeschlossen hatten.
+
'''Verbrüderungsbuch''' von [[St. Peter]]. Bedeutendstes Beispiel der Verzeichnisse von Klostergemeinschaften und geistlichen sowie weltlichen Personen, die sich zu Fürbittengemeinschaften (Gebetsverbrüderungen) zusammengeschlossen hatten.
 +
Der ältere Teil des Verbrüderungsbuchs wurde im letzten Lebensjahr Bischof [[Virgil|Virgils]] († 784) angelegt (früheste Beispiele der [[Karolingische Schreibschule|karolingischen Schreibschule]]) und bis Ende des 9. Jahrhunderts fortgeführt; er enthält etwa 8.000 Eintragungen, darunter die älteste Salzburger Bischofsreihe und den ältesten Beleg der agilolfingischen Genealogie. Ein jüngeres Verbrüderungsbuch wurde 1004 von Abt Tito angelegt und bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts geführt. Das Verbrüderungsbuch ist das einzige seiner Art in Österreich und überdies das älteste Verbrüderungsbuch weltweit, es hat als frühestes Schriftdenkmal des Salzburger Skriptoriums schriftgeschichtliche Bedeutung und wurde 2014 von der UNESCO in das nationale Register ''Memory of Austria'' aufgenommen.
  
Der ältere Teil des V. wurde im letzten Lebensjahr Bischof →Virgils († 784) angelegt (früheste Beispiele der →karolingischen Schreibschule) und bis Ende des 9. Jh.s fortgeführt; er enthält etwa 8000 Eintragungen, darunter die älteste Salzburger Bischofsreihe und den ältesten Beleg der agilolfingischen Genealogie. Ein jüngeres V. wurde 1004 von Abt Tito angelegt und bis zur Mitte des 12. Jh.s geführt. Das V. ist das einzige seiner Art in Österreich und überdies das älteste Verbrüderungsbuch weltweit, es hat als frühestes Schriftdenkmal des Salzburger Skriptoriums schriftgeschichtliche Bedeutung und wurde 2014 von der UNESCO in das #Österreichische Nationale Memory of the World Register# aufgenommen.
+
Lit.:
 
 
Lit.r:
 
  
 +
* Digitalisat des Verbrüderungsbuches: http://www.stift-stpeter.at
 
* K. Forstner: Das V. von St. Peter in Salzburg. Faksimileausgabe, Codices selecti 51, Graz 1974.
 
* K. Forstner: Das V. von St. Peter in Salzburg. Faksimileausgabe, Codices selecti 51, Graz 1974.
* A. Lhotsky: Quellenkunde zur ma. Geschichte Österreichs. MIÖG Erg.-Bd. 19, Graz-Köln 1963, S. 90 u. 149 f.
+
* A. Lhotsky: Quellenkunde zur ma. Geschichte Österreichs. MIÖG Erg.-Bd. 19, Graz–Köln 1963, S. 90 u. 149f.
* Digitalisat des Verbrüderungsbuches: http://www.stift-stpeter.at
 
  
 
P.F.K.
 
P.F.K.
Zeile 14: Zeile 13:
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft und Geschichte]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft und Geschichte]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2021, 14:43 Uhr

Verbrüderungsbuch von St. Peter. Bedeutendstes Beispiel der Verzeichnisse von Klostergemeinschaften und geistlichen sowie weltlichen Personen, die sich zu Fürbittengemeinschaften (Gebetsverbrüderungen) zusammengeschlossen hatten. Der ältere Teil des Verbrüderungsbuchs wurde im letzten Lebensjahr Bischof Virgils († 784) angelegt (früheste Beispiele der karolingischen Schreibschule) und bis Ende des 9. Jahrhunderts fortgeführt; er enthält etwa 8.000 Eintragungen, darunter die älteste Salzburger Bischofsreihe und den ältesten Beleg der agilolfingischen Genealogie. Ein jüngeres Verbrüderungsbuch wurde 1004 von Abt Tito angelegt und bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts geführt. Das Verbrüderungsbuch ist das einzige seiner Art in Österreich und überdies das älteste Verbrüderungsbuch weltweit, es hat als frühestes Schriftdenkmal des Salzburger Skriptoriums schriftgeschichtliche Bedeutung und wurde 2014 von der UNESCO in das nationale Register Memory of Austria aufgenommen.

Lit.:

  • Digitalisat des Verbrüderungsbuches: http://www.stift-stpeter.at
  • K. Forstner: Das V. von St. Peter in Salzburg. Faksimileausgabe, Codices selecti 51, Graz 1974.
  • A. Lhotsky: Quellenkunde zur ma. Geschichte Österreichs. MIÖG Erg.-Bd. 19, Graz–Köln 1963, S. 90 u. 149f.

P.F.K.