Sándor Végh: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(größere Passagen neu verfasst)
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Végh, Sándor''', * Klausenburg (Siebenbürgen) 17. 5. 1912, † Freilassing 7. 1. 1997, Geiger und Dirigent.
+
Sándor '''Végh''', * 17. Mai 1912 in Klausenburg (Siebenbürgen), † 7. Jänner 1997 in Freilassing, Geiger und Dirigent.  
  
Sándor Végh, ungarischer Abstammung, geboren 1912 im siebenbürgischen Klausenburg (ung. Kolozsvár, rum. Cluj), damals Österreichisch-Ungarische Monarchie, heute Rumänien, gestorben 1997 in Salzburg, war ein mittlerweile legendärer, international erfolgreicher Geiger und Dirigent. Der Schüler von Jenö Hubay gründete 1940 das «Végh-Quartett», welches als eines der führenden Streichquartette der Welt galt und bis 1980 bestand, bis 1978 sogar in derselben Besetzung. Ab 1958 spielte Végh eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1724, die einst Nicolò Paganini gehört hatte. Daneben trat Végh als Solist und später auch als eigenwilliger Dirigent auf, spielte mit den bedeutendsten Pianisten seiner Zeit und war mit Béla Bartók befreundet. 1963 gründete er das «Festival di Musica di Camera» im italienischen Cervo, wo er mit berühmten Partnern wie Yehudi Menuhin, Svjatoslav Richter oder Gidon Kremer Kammermusik spielte. Viele Jahre musizierte er mit dem Cellisten Pau Casals bei den Festspielen von Prades. Végh hatte 1941 eine Lehrstelle in Budapest bekommen, die er bis 1946 bekleidete. 1953 leitete er eine Meisterklasse für Violine und Kammermusik in Basel, von 1954 bis 1962 in Freiburg im Breisgau und danach bis 1979 in Düsseldorf. Gleichzeitig unterrichtete er von 1972 bis 1991 am Salzburger Mozarteum. 1972 begründete Végh das «International Musicians Seminar» in Prussia Cove im englischen Cornwall. Von 1978 bis zu seinem Tod 1997 leitete er die Salzburger Camerata Academica und formte diese zu einem außerordentlichen Orchester (siehe dazu den Beitrag über die Camerata Salzburg). Sándor Végh über sein Musizieren: «Das Werk müssen wir stets neu erschaffen.»
+
Studium in Budapest bei Jenö von Hubay, Zoltan Kodály und Leo Weiner. Gründete das Ungarische Streichquartett und das Végh-Quartett, daneben von 1930–34 internationale Karriere als Geiger und Kammermusikpartner von Pablo Casals. 1940 Professor an der Musikhochschule Budapest, 1953 an der Musikakademie Basel, 1956 Freiburg/ Breisgau, 1963 Düsseldorf. Im selben Jahr gründete er das ''Festival di Musica di Camera'' in Cervo (Ligurien, Italien), wo er mit Yehudi Menuhin, Svjatoslav Richter und Gidon Kremer musizierte. Ab 1958 spielte Végh auf einer Geige von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1724, die einst dem Komponisten Niccolò Paganini gehört hatte.
 +
1972 begründete Végh das ''International Musicians Seminar'' in Prussia Cove im englischen Cornwall. An der [[Universität Mozarteum Salzburg|Universität Mozarteum]] leitete er von 1972–91 eine Meisterklasse und von 1978 bis zu seinem Tod 1997 die [[Camerata Salzburg]], aus der er mit seinen legendären Mozart-, Beethoven- und Bartók-Interpretationen ein Ensemble internationalen Ranges formte.
  
Lit.:
+
An der Universität Mozarteum wurde 2010 auch das nach ihm benannte Institut für Kammermusik eingerichtet.
 
 
* Camerata-Begegnung 2007. Programmheft.
 
 
 
G.K.
 
 
 
 
 
 
------
 
Studium in Budapest bei Jenö v. Hubay, Zoltan Kodály und Leo Weiner. Gründete das Ungarische Streichquartett und das Végh- Quartett, daneben von 1930-1934  intern. Karriere als Geiger und Kammermusikpartner von Pablo Casals. 1940 Prof. an der Musikhochschule Budapest, 1953 an der Musikakad. Basel, 1956 Freiburg/Breisgau, 1963 Düsseldorf. Seit 1972 leitete V. eine Meisterklasse am →Mozarteum und seit 1978 die →Camerata Academica, aus der er u. a. mit seinen legendären Mozart-, Beethoven- und Bartok-Interpretationen ein Ensemble internationalen Ranges formte.  
 
  
 
Lit.:
 
Lit.:
Zeile 18: Zeile 10:
 
* L. Hochstraate (Hg.): Camerata Salzburg. Salzburg 2012.
 
* L. Hochstraate (Hg.): Camerata Salzburg. Salzburg 2012.
  
G.W.
+
G.K.
  
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=123791715|LCCN=n/81/120319|VIAF=113921506}}
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=123791715|LCCN=n/81/120319|VIAF=113921506}}
  
 +
{{SORTIERUNG:Vegh}}
 
[[Kategorie:Musik]]
 
[[Kategorie:Musik]]
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Person]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 10. Juni 2021, 15:37 Uhr

Sándor Végh, * 17. Mai 1912 in Klausenburg (Siebenbürgen), † 7. Jänner 1997 in Freilassing, Geiger und Dirigent.

Studium in Budapest bei Jenö von Hubay, Zoltan Kodály und Leo Weiner. Gründete das Ungarische Streichquartett und das Végh-Quartett, daneben von 1930–34 internationale Karriere als Geiger und Kammermusikpartner von Pablo Casals. 1940 Professor an der Musikhochschule Budapest, 1953 an der Musikakademie Basel, 1956 Freiburg/ Breisgau, 1963 Düsseldorf. Im selben Jahr gründete er das Festival di Musica di Camera in Cervo (Ligurien, Italien), wo er mit Yehudi Menuhin, Svjatoslav Richter und Gidon Kremer musizierte. Ab 1958 spielte Végh auf einer Geige von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1724, die einst dem Komponisten Niccolò Paganini gehört hatte. 1972 begründete Végh das International Musicians Seminar in Prussia Cove im englischen Cornwall. An der Universität Mozarteum leitete er von 1972–91 eine Meisterklasse und von 1978 bis zu seinem Tod 1997 die Camerata Salzburg, aus der er mit seinen legendären Mozart-, Beethoven- und Bartók-Interpretationen ein Ensemble internationalen Ranges formte.

An der Universität Mozarteum wurde 2010 auch das nach ihm benannte Institut für Kammermusik eingerichtet.

Lit.:

  • L. Hochstraate (Hg.): Camerata Salzburg. Salzburg 2012.

G.K.