Meister von Großgmain: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Meister von Großgmain''' ist der Notname für den Meister der Tafeln des ehemaligen Hochaltars der Pfarrkirche Großgmain, Ende 15. Jahrhunderts. Die einzelnen Tafeln wurden dennoch unterschiedlichen Malern zugeschrieben: Zwei verschiedenen Händen die Festtagseiten ''Darbringung im Tempel'' (datiert 1499), ''Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten'', ''Pfingstwunder'' und ''Tod Mariens''; [[Rueland Frueauf d. J.]] wiederum die fragmentierten Rückseiten und die Außenseiten mit Salvator und Madonna mit Kind.
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'''Meister von Großgmain''' ist der Notname für den Meister der Tafeln des ehemaligen Hochaltars der Pfarrkirche Großgmain, Ende 15. Jahrhundert. Die einzelnen Tafeln wurden dennoch unterschiedlichen Malern zugeschrieben: Zwei verschiedenen Händen die Festtagsseiten ''Darbringung im Tempel'' (datiert 1499), ''Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten'', ''Pfingstwunder'' und ''Tod Mariens''; [[Rueland Frueauf d. J.|Rueland Frueauf dem Jüngeren]] wiederum schreibt man die fragmentierten Rückseiten und die Außenseiten mit Salvator und Madonna mit Kind zu.
  
Bei den Hauptbildern wurde stets eine Nähe zu [[Rueland Frueauf d. Ä.]] gesehen, trotz deutlich anderer Tendenz in Großgmain, die Figuren in großzügigen, sich in die Tiefe erstreckenden Räumen zu verteilen. Dieselben Muster des Goldgrundes wie auf dem Salzburger Passionsaltar Frueaufs lassen eine gemeinsame Werkstatt beider Maler in Passau vermuten (Blauensteiner).
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Bei den Hauptbildern wurde stets eine Nähe zu [[Rueland Frueauf d. Ä.|Rueland Frueauf dem Älteren]] gesehen, trotzdem sich die Figuren in Großgmain - anders als bei Frueauf dem Älteren - in großzügigen, sich in die Tiefe erstreckenden Räumen verteilen. Dieselben Muster des Goldgrundes wie auf dem Salzburger Passionsaltar Frueaufs lassen eine gemeinsame Werkstatt beider Maler in Passau vermuten (Björn Blauensteiner).
  
 
Eine Werkstattgemeinschaft, wie in der Spätgotik üblich, hat sich wohl die Arbeit aufgeteilt und auch die vier Tafeln der Kirchenväter für den Altar in Großgmain geschaffen (heute Wien, Belvedere; Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza; London, Privatbesitz).
 
Eine Werkstattgemeinschaft, wie in der Spätgotik üblich, hat sich wohl die Arbeit aufgeteilt und auch die vier Tafeln der Kirchenväter für den Altar in Großgmain geschaffen (heute Wien, Belvedere; Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza; London, Privatbesitz).
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2021, 16:41 Uhr

Meister von Großgmain ist der Notname für den Meister der Tafeln des ehemaligen Hochaltars der Pfarrkirche Großgmain, Ende 15. Jahrhundert. Die einzelnen Tafeln wurden dennoch unterschiedlichen Malern zugeschrieben: Zwei verschiedenen Händen die Festtagsseiten Darbringung im Tempel (datiert 1499), Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten, Pfingstwunder und Tod Mariens; Rueland Frueauf dem Jüngeren wiederum schreibt man die fragmentierten Rückseiten und die Außenseiten mit Salvator und Madonna mit Kind zu.

Bei den Hauptbildern wurde stets eine Nähe zu Rueland Frueauf dem Älteren gesehen, trotzdem sich die Figuren in Großgmain - anders als bei Frueauf dem Älteren - in großzügigen, sich in die Tiefe erstreckenden Räumen verteilen. Dieselben Muster des Goldgrundes wie auf dem Salzburger Passionsaltar Frueaufs lassen eine gemeinsame Werkstatt beider Maler in Passau vermuten (Björn Blauensteiner).

Eine Werkstattgemeinschaft, wie in der Spätgotik üblich, hat sich wohl die Arbeit aufgeteilt und auch die vier Tafeln der Kirchenväter für den Altar in Großgmain geschaffen (heute Wien, Belvedere; Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza; London, Privatbesitz).

Lit.:

  • S. Rollig, B. Blauensteiner: Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis, Ausstellungskat. Belvedere. Wien 2017. S. 23ff., 137ff.
  • 500 Jahre Meister von Großgmain. Publikation zur Sonderschau in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Großgmain, Großgmain 1999.

R.G.