Hitzl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hitzl''', Salzburger Bildhauerfamilie, mit der die barocke Schnitztradition ausklingt.
 
'''Hitzl''', Salzburger Bildhauerfamilie, mit der die barocke Schnitztradition ausklingt.
  
'''Johann Georg Hitzl''' (* um 1706, † Salzburg 16. 7. 1781) leistete sein Bestes in mit kleinteiligem Schnitzwerk überzogenen Kanzeln (Großgmain, Mülln, Seekirchen, Köstendorf). Die Altar- und Konsolfiguren (u. a. in Annaberg, Maxglan, Mülln, St. Johann am Imberg und am Rupertusgrab in →St. Peter) können den Substanzverlust unter rokokohaftem Aplomb kaum verhehlen. '''Franz de Paula Hitzl''' (* Salzburg 1738, † Salzburg 22. 1. 1819) übernahm nach mehrjähriger Wanderfahrt, die ihn u. a. nach Wien, Berlin und für längere Zeit nach Eichstätt führte, 1776 die väterliche Werkstatt. Seine Statuen (an Fassade und Hochaltar von St. Peter, am Hochaltar der Bürgerspitals- und Sebastianskirche, Kreuzigungsgruppe am Kapuzinerberg) machen die Erstarrung des überkommenen Faltenstils einem gravitätischen Barockklassizismus dienlich. Er widmete sich auch der Krippenkunst. Sein Sohn '''Franz Hitzl''' (* Salzburg 25. 5. 1791, † Salzburg 29. 1. 1856) fand nur noch ein bescheidenes Tätigkeitsfeld vor (Ringelsheimgrab St. Peter, Kreuzigungsgruppe Maria Plain).  
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* Johann Georg '''Hitzl''' (* um 1706, † 16. Juli 1781 in Salzburg) leistete sein Bestes in mit kleinteiligem Schnitzwerk überzogenen Kanzeln (Großgmain, Mülln, Seekirchen, Köstendorf). Die Altar- und Konsolfiguren (u.a. in Annaberg, Maxglan, Mülln, St. Johann am Imberg und am Rupertusgrab in [[St. Peter]]) können den Substanzverlust unter dem rokokohaften Aplomb kaum verbergen.
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* Franz de Paula '''Hitzl''' (* 1738 in Salzburg, † 22. Jänner 1819 in Salzburg) übernahm nach mehrjähriger Wanderfahrt, die ihn u.a. nach Wien, Berlin und für längere Zeit nach Eichstätt führte, 1776 die väterliche Werkstatt. Seine Statuen (an Fassade und Hochaltar von St. Peter, am Hochaltar der Bürgerspitals- und Sebastianskirche, Kreuzigungsgruppe am Kapuzinerberg) machen die Erstarrung des überkommenen Faltenstils einem gravitätischen Barockklassizismus dienlich. Er widmete sich auch der Krippenkunst.
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* Sein Sohn Franz '''Hitzl''' (* 25. Mai 1791 in Salzburg, † 29. Jänner 1856 in Salzburg) fand nur noch ein bescheidenes Tätigkeitsfeld vor (Ringelsheimgrab St. Peter, Kreuzigungsgruppe Maria Plain).
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Datei:Hitzl, Johann Georg, Apotheose auf den Salzburger Erzbischof Sigismund Graf Schrattenbach, um 1770, Holz, gefasst und vergoldet, Höhe 94 cm. Copyright Salzburg Museum.jpg|Apotheose auf Erzbischof<br>Sigismund Graf Schrattenbach<br>von Johann Georg Hitzl
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Datei:Hitzl, Franz de Paula, kleine Weihnachtskrippe, 1785-1797, Holz, geschnitzt und gefasst, ca. 35 x 100 x 30 cm. Copyright Salzburg Museum.jpg|Kleine Weihnachtskrippe (1785-1797)<br>von Franz de Paula Hitzl
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Datei:Hitzl, Franz de Paula, Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes in der Bürgerspitalskirche St. Blasius. Foto M. Baschata.JPG|Kreuzigungsgruppe in der Bürgerspitalskirche<br> von Franz de Paula Hitzl
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Literatur:
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* KdM, Dezember 2016.
E. Hutter, B. Oberrauner: "Hitzl Krippen", KdM, Dez. 2016.
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* G. Ramsauer: Der Wandel der Stilmöglichkeiten der Salzburgisch-bayerischen Plastik im 18. Jh. am Beispiel der Bildhauerfamilie H. Diss. Univ. Salzburg 1987.
* G. Ramsauer: Der Wandel der Stilmöglichkeiten der Salzburgisch-bayerischen Plastik im 18. Jh. am Beispiel der Bildhauerfamilie Hitzl. Diss. Salzburg 1987.
 
 
* Pretzell.
 
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* Thieme-Becker.
 
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2021, 11:23 Uhr

Hitzl, Salzburger Bildhauerfamilie, mit der die barocke Schnitztradition ausklingt.

  • Johann Georg Hitzl (* um 1706, † 16. Juli 1781 in Salzburg) leistete sein Bestes in mit kleinteiligem Schnitzwerk überzogenen Kanzeln (Großgmain, Mülln, Seekirchen, Köstendorf). Die Altar- und Konsolfiguren (u.a. in Annaberg, Maxglan, Mülln, St. Johann am Imberg und am Rupertusgrab in St. Peter) können den Substanzverlust unter dem rokokohaften Aplomb kaum verbergen.
  • Franz de Paula Hitzl (* 1738 in Salzburg, † 22. Jänner 1819 in Salzburg) übernahm nach mehrjähriger Wanderfahrt, die ihn u.a. nach Wien, Berlin und für längere Zeit nach Eichstätt führte, 1776 die väterliche Werkstatt. Seine Statuen (an Fassade und Hochaltar von St. Peter, am Hochaltar der Bürgerspitals- und Sebastianskirche, Kreuzigungsgruppe am Kapuzinerberg) machen die Erstarrung des überkommenen Faltenstils einem gravitätischen Barockklassizismus dienlich. Er widmete sich auch der Krippenkunst.
  • Sein Sohn Franz Hitzl (* 25. Mai 1791 in Salzburg, † 29. Jänner 1856 in Salzburg) fand nur noch ein bescheidenes Tätigkeitsfeld vor (Ringelsheimgrab St. Peter, Kreuzigungsgruppe Maria Plain).

Lit.:

  • KdM, Dezember 2016.
  • G. Ramsauer: Der Wandel der Stilmöglichkeiten der Salzburgisch-bayerischen Plastik im 18. Jh. am Beispiel der Bildhauerfamilie H. Diss. Univ. Salzburg 1987.
  • Pretzell.
  • Thieme-Becker.

N.​Sch.