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− | + | Ab Oktober 1937 Verbot ihrer Bücher in Deutschland, obwohl sie in ihrer antibolschewistischen Haltung der nationalsozialistischen Propaganda dienlich waren. Um weiterhin publizieren zu können, bemühte sich Rachmanowa um Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, die jedoch erst im Dezember 1942 bewilligt wurde. Zustimmung Rachmanowas zur nationalsozialistischen Politik und zum Krieg gegen die Sowjetunion. | |
− | * | + | Am 31. März 1945 kam der Sohn bei den Kämpfen um Wien ums Leben (''Einer von vielen. Das Leben Jurkas'', 1946). Am 22. April 1945 aus Angst vor der Roten Armee und wegen der Nähe zum Nationalsozialismus Flucht in die Schweiz. Rachmanowa und ihr Mann kamen nie mehr nach Salzburg zurück. Familiengrab auf dem Salzburger Kommunalfriedhof. Sammlung von ca. 250 Briefen (1945–ca. 1950) ihrer Salzburger Freunde im [[Literaturarchiv Salzburg]]. 2015 erschienen unter dem Titel ''Auch im Schnee und Nebel ist Salzburg schön'' ihre Tagebücher 1942–45, übersetzt und herausgegeben von Heinrich Riggenbach. |
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Aktuelle Version vom 5. Juli 2021, 14:49 Uhr
Alja Rachmanowa, eigentlich: Alexandra Galina Djurjagina, verehelichte von Hoyer, * 27. Juni 1898 in Kasli, Russland, † 11. Februar 1991 in Ettenhausen, Schweiz; Schriftstellerin.
Studium der Psychologie und Literaturwissenschaft in Perm, floh mit ihrer großbürgerlichen Familie vor der russischen Revolution nach Sibirien, wo sie 1921 den aus Salzburg stammenden ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen Arnulf von Hoyer heiratete; 1922 Geburt des Sohnes Jurka (Alexander). 1926 Ausweisung der Familie aus der Sowjetunion, Übersiedlung nach Wien, wo Rachmanowa bis 1927 ein kleines Milchgeschäft führte (Milchfrau in Ottakring, 1933).
1927 Übersiedlung nach Salzburg, wo ihr Mann als Lehrer wirkte. Die anfänglich große Armut wird durch den überraschenden Erfolg als Schriftstellerin beseitigt. Entdeckung durch Otto Müller, damals Leiter des Salzburger Verlags Anton Pustet; autobiografische Tagebuchromane aus der Revolutionszeit: Studenten. Liebe, Tscheka und Tod (1931), Ehen im roten Sturm (1932), Die Fabrik des neuen Menschen (1935). Außerdem 1937–72 zahlreiche biografische Bücher, u.a. über Tolstoi, Dostojewski, Puschkin, Tschechow und Tschaikowski. Rachmanowa schrieb ihre Bücher auf Russisch, Hoyer übersetzte sie ins Deutsche. Übersetzungen in mehr als zwanzig Sprachen, Gesamtauflage über zwei Millionen Exemplare.
Ab Oktober 1937 Verbot ihrer Bücher in Deutschland, obwohl sie in ihrer antibolschewistischen Haltung der nationalsozialistischen Propaganda dienlich waren. Um weiterhin publizieren zu können, bemühte sich Rachmanowa um Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, die jedoch erst im Dezember 1942 bewilligt wurde. Zustimmung Rachmanowas zur nationalsozialistischen Politik und zum Krieg gegen die Sowjetunion.
Am 31. März 1945 kam der Sohn bei den Kämpfen um Wien ums Leben (Einer von vielen. Das Leben Jurkas, 1946). Am 22. April 1945 aus Angst vor der Roten Armee und wegen der Nähe zum Nationalsozialismus Flucht in die Schweiz. Rachmanowa und ihr Mann kamen nie mehr nach Salzburg zurück. Familiengrab auf dem Salzburger Kommunalfriedhof. Sammlung von ca. 250 Briefen (1945–ca. 1950) ihrer Salzburger Freunde im Literaturarchiv Salzburg. 2015 erschienen unter dem Titel Auch im Schnee und Nebel ist Salzburg schön ihre Tagebücher 1942–45, übersetzt und herausgegeben von Heinrich Riggenbach.
Literatur:
- Ilse Stahr: Das Geheimnis der Milchfrau in Ottakring. Alja Rachmanowa, ein Leben. Wien 2012.
H.H.