Wieland Herzfelde: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wieland '''Herzfelde''', * 11. April 1896 in Weggis, Schweiz, † 23. November 1988 in Ost-Berlin, Schriftsteller, Verleger.  
+
Wieland '''Herzfelde''', * 11. April 1896 in Weggis, Schweiz, † 23. November 1988 in Ost-Berlin; Schriftsteller, Verleger.  
  
 
Herzfelde lebte bis zu seinem 9. Lebensjahr in Salzburg und ging dann mit seinem älteren Bruder [[John Heartfield]] nach Berlin. Beide gemeinsam gründeten 1916/17 den Malik-Verlag, in dem Zeitschriften kriegsgegnerischer Künstler und der Berliner Dada-Gruppe erschienen.
 
Herzfelde lebte bis zu seinem 9. Lebensjahr in Salzburg und ging dann mit seinem älteren Bruder [[John Heartfield]] nach Berlin. Beide gemeinsam gründeten 1916/17 den Malik-Verlag, in dem Zeitschriften kriegsgegnerischer Künstler und der Berliner Dada-Gruppe erschienen.
Zeile 9: Zeile 9:
 
Herzfelde hatte zeitlebens eine enge Verbindung zu seinen Zieheltern und zur Stadt Salzburg, die er wie „keine wieder lieben sollte”.
 
Herzfelde hatte zeitlebens eine enge Verbindung zu seinen Zieheltern und zur Stadt Salzburg, die er wie „keine wieder lieben sollte”.
  
Werke u.a.: Lyrikbände ''Sulamith'' (1917), ''Im Gehen geschrieben'' (1956) und ''Immergrün. Merkwürdige Erlebnisse und Erfahrungen eines fröhlichen Waisenknaben'' (1949, erw. 1956), Essayband ''Zur Sache geschrieben und gesprochen zwischen 18 und 80'' (1976).
+
Werke u.a.: Lyrikbände ''Sulamith'' (1917), ''Im Gehen geschrieben'' (1956) und ''Immergrün. Merkwürdige Erlebnisse und Erfahrungen eines fröhlichen Waisenknaben'' (1949, erweitert 1956), Essayband ''Zur Sache geschrieben und gesprochen zwischen 18 und 80'' (1976).
 +
 
  
 
Literatur:
 
Literatur:
  
* G. Wyland-Herzfelde: Glück gehabt. Erinnerungen 1925–1949. München 2003.
+
* George Wyland-Herzfelde: Glück gehabt. Erinnerungen 1925–1949. München 2003.
* N. Mayr: J. Heartfield und W.H. In: SN, 29.11.1997.
+
* Norbert Mayr: John Heartfield und Wieland Herzfelde. In: Salzburger Nachrichten, 29.11.1997.
* G. Stucki-Volz: Der Malik-Verlag und der Buchmarkt der Weimarer Republik. Bern u.a. 1993.
+
* Germaine Stucki-Volz: Der Malik-Verlag und der Buchmarkt der Weimarer Republik. Bern u.a. 1993.
  
 
N.M., S.B.
 
N.M., S.B.

Aktuelle Version vom 10. Juli 2021, 20:13 Uhr

Wieland Herzfelde, * 11. April 1896 in Weggis, Schweiz, † 23. November 1988 in Ost-Berlin; Schriftsteller, Verleger.

Herzfelde lebte bis zu seinem 9. Lebensjahr in Salzburg und ging dann mit seinem älteren Bruder John Heartfield nach Berlin. Beide gemeinsam gründeten 1916/17 den Malik-Verlag, in dem Zeitschriften kriegsgegnerischer Künstler und der Berliner Dada-Gruppe erschienen.

1918 Mitglied der KPD. Sein Verlag war offen für Veröffentlichungen aller Schriftsteller, die Krieg und Faschismus Einhalt gebieten wollten. Machte deutsche, aber auch russische, amerikanische und französische Autoren sowie das Werk des Malers und Grafikers George Grosz in Deutschland bekannt. 1924 heiratete Herzfelde die aus Salzburg stammende Gertrud Bernheim; ihre Schwester Margarete war die sozialistische Kinder- und Jugendbuchautorin Alex Wedding. 1933 Emigration nach Prag und Wiederaufbau des Malik-Verlages, 1939 Flucht in die USA, 1944 Gründung des Aurora-Verlags.

1949 Übersiedlung in die DDR, Professor für Soziologie der neueren Literatur an der Universität Leipzig. Wenige Jahre später als „Westemigrant“ Ausschluss aus der SED, 1961 Ernennung zum Mitglied der Akademie der Künste, Ehrenpräsident des P.E.N.-Clubs, Ehrenbürger der Stadt Berlin.

Herzfelde hatte zeitlebens eine enge Verbindung zu seinen Zieheltern und zur Stadt Salzburg, die er wie „keine wieder lieben sollte”.

Werke u.a.: Lyrikbände Sulamith (1917), Im Gehen geschrieben (1956) und Immergrün. Merkwürdige Erlebnisse und Erfahrungen eines fröhlichen Waisenknaben (1949, erweitert 1956), Essayband Zur Sache geschrieben und gesprochen zwischen 18 und 80 (1976).


Literatur:

  • George Wyland-Herzfelde: Glück gehabt. Erinnerungen 1925–1949. München 2003.
  • Norbert Mayr: John Heartfield und Wieland Herzfelde. In: Salzburger Nachrichten, 29.11.1997.
  • Germaine Stucki-Volz: Der Malik-Verlag und der Buchmarkt der Weimarer Republik. Bern u.a. 1993.

N.M., S.B.